New Hampshire: DeSantis überholt Trump in Vorwahlumfrage

Ron DeSantis liegt erstmals bei einer Umfrage für die republikanische Präsidentschaftsvorwahl 2024 in New Hampshire vor Donald Trump. Gleichzeitig schneidet der Gouverneur von Florida im Neu-England-Staat besser gegen Präsident Joe Biden ab als Donald Trump.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis führt erstmals eine Umfrage für die republikanische Präsidentschaftsnominierung im wichtigen Vorwahlstaat New Hampshire an. DeSantis landete bei der Umfrage der University of New Hampshire mit 39 Prozent knapp vor Donald Trump und konnte seinen Zuspruch im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Oktober 2021 mehr als verdoppeln. Mit Mike Pence und Nikki Haley kamen nur zwei weitere Personen auf mehr als 5 Prozent.

Zu den Umfragen der republikanischen Präsidentschaftsvorwahl 2024

Rund eineinhalb Jahre vor Beginn der republikanischen Präsidentschaftsvorwahlen verdoppelt DeSantis seinen Zuspruch im Neu-England-Staat New Hampshire, der 2024 aktuellen Plänen zufolge direkt nach der Vorwahl in Iowa als zweiter Bundesstaat an die Wahlurne gehen wird. 2016 gewann Trump den Staat noch mit rund einem Drittel der Stimmen – deutlich vor dem zweitplatzierten John Kasich aus Ohio.

Bisher hat Donald Trump die republikanische Schattenvorwahl unangetastet dominieren können. Das Umfrageergebnis ist nach den Vorwahlniederlagen mehrerer seiner Wunschkandidat:innen ein weiterer Hinweis darauf, dass der Einfluss des Ex-Präsidenten in seiner Partei zu schwinden beginnt. In den letzten Monaten hatte DeSantis deutlich an Bekanntheit gewonnen und an Zuspruch zugelegt. Bei einer möglichen Vorwahl ohne Trump wird DeSantis bereits als Favorit gehandelt, musste sich dem ehemaligen Präsidenten jedoch bis jetzt in den meisten Umfragen geschlagen geben.

Umfragen sind zu diesem frühen Zeitpunkt immer mit Vorsicht zu genießen. Auch ist der frühe Favoritenstatus für DeSantis möglicherweise nicht die beste Ausgangslage für den Gouverneur Floridas, der in diesem Jahr zur Wiederwahl steht. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Favorit:innen, die früh an die Spitze geschossen sind, nur um dann im entscheidenden Moment zu scheitern. So hat beispielsweise der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani die nationalen Vorwahlumfragen bis in den Dezember 2007 monatelang angeführt, nur um dann im entscheidenden Moment an Zuspruch zu verlieren. Am Ende gab Giuliani seine Kampagne noch im Januar 2008 auf, ohne auch nur eine einzige Delegiertenstimme gewonnen zu haben.

So gewinnen Umfragen alleine keinen Präsidentschaftswahlkampf. Neben der grundsätzlichen Beliebtheit müssen Kandidat:innen Spenden sammeln, Unterstützer:innen finden, Wähler:innen werben und letztendlich auf die richtige Strategie setzen.

DeSantis vor Biden

Die Umfrage der University of New Hampshire zeigt auch, dass DeSantis zum jetzigen Zeitpunkt besser gegen Präsident Biden abschneiden würde als Donald Trump. Während der aktuelle Amtsinhaber gegen seine Vorgänger auf einen Vorsprung von sieben Prozent kommt, liegt er einen Prozentpunkt hinter DeSantis.

Zu den Umfragen der Präsidentschaftswahl 2024 in New Hampshire

Beide Umfrageergebnisse sind Signale, die Donald Trump kaum ignorieren kann. So wurde bisher davon ausgegangen, dass Trump eine mögliche Kandidatur erst nach den Zwischenwahlen im November bekannt geben würde. Zuletzt hatte NBC News allerdings berichtet, dass Trump unter anderem angesichts des Aufstiegs von DeSantis zunehmend ungeduldig werde und eine Ankündigung sogar in den Sommer vorziehen könnte.

Ein so früher Beginn des Wahlkampfs würde Trump die Möglichkeit geben, Spender:innen und Unterstützer:innen zu binden, bevor etwaige Konkurrent:innen das tun könnten. So ist momentan nicht klar, welche Republikaner:innen gegen Trump antreten würden. DeSantis ist der Frage nach einer Kampfkandidatur gegen Trump bisher ausgewichen. Die Zeit, sich zu entscheiden, könnte für Floridas Gouverneur allerdings früher kommen als erwartet.