Nebraska: Jim Pillen besiegt Trump-Favoriten in republikanischer Gouverneursvorwahl

Überschattet von Belästigungsvorwürfen verliert Donald Trumps Wunschkandidat Charles Herbster die republikanische Gouverneursvorwahl im Bundesstaat Nebraska gegen Jim Pillen.

Jim Pillen gewinnt die republikanische Gouverneursvorwahl in Nebraska mit 33,32 Prozent. Seine beiden stärksten Konkurrenten Charles Herbster und Brett Lindstrom kamen auf 30,39 Prozent und 26,1 Prozent. Pillens Vorsprung lag somit bei rund 7.400 Stimmen. Angesichts der Belästigungsvorwürfe gegen Trump-Kandidat Herbster ein denkbar knappes Ergebnis.

Vorwürfe gegen Herbster

Mitte April wurden Anschuldigungen gegen Charles Herbster laut, er habe mehrere Frauen sexuell belästigt. Acht Frauen berichteten dem Nebraska Examiner, Herbster habe sie bei verschiedenen Veranstaltungen begrapscht. Zwei Frauen stimmten zu, namentlich genannt zu werden, unter ihnen auch die republikanische Abgeordnete im Senat von Nebraska, Julie Slama. Herbster selbst bestreitet die Vorwürfe und hat Verleumdungsklage gegen Slama eingereicht. Daraufhin folgte eine Gegenklage aufgrund sexueller Nötigung von Slama.

Herbster, der im vergangenen Jahr die Unterstützung von Donald Trump erhalten hatte, fiel nach den Anschuldigungen in den Umfragen leicht hinter Jim Pillen zurück, blieb aber weiter im Rennen um den Vorwahlsieg. Trump hielt trotz der Vorwürfe weiter zu seinem Wunschkandidaten und reiste extra in den letzten Tagen vor der Wahl nach Nebraska, um für Herbsters Kandidatur zu werben. Anfang Mai sah es noch so aus, als würde sich die Wahl auf einen Zweikampf zwischen Pillen und Herbster zuspitzen, da Lindstrom an Zuspruch einbüßte. Allerdings waren auch noch rund 20 Prozent der Befragten unentschlossen, was sich letztendlich auch in dem knappen Ergebnis widerspiegelte.

Pillen wird im November gehen Carol Blood antreten. Die Demokratin hat sich deutlich mit mehr als 88 Prozent der Stimmen gegen ihren einzigen innerparteilichen Kontrahenten Roy Harris durchgesetzt. Blood dürfte es allerdings schwer haben, die Gouverneurswahl zu gewinnen, da Nebraska zuverlässig republikanisch wählt. Seit 1998 hat kein demokratischer Gouverneurskandidat mehr den Staat gewinnen können.