Der kurzweilige Versuch, Trump vorzeitig zum designierten Nominierten zu ernennen
Eine Resolution sollte Donald Trump zum designierten Nominierten der Republikanischen Partei machen. Nach deutlichem Gegenwind wurde diese jedoch wieder zurückgezogen.
Donald Trump steuert nach seinen Siegen in Iowa und New Hampshire weiter ungebremst auf die Präsidentschaftsnominierung der Republikanischen Partei zu. Einigen Republikaner:innen geht das allerdings nicht schnell genug, wie die Ausstiegs-Forderungen an Nikki Haley zeigen. Sie würden lieber heute als morgen in den Wahlkampf gegen Joe Biden einsteigen. Um den Nominierungsprozess abzukürzen, hat David Bossie einen Resolutionsentwurf eingebracht, mit dem das Republican National Committee (RNC) Donald Trump vorzeitig zum designierten Nominierten erklären sollte, wie The Dispatch berichtet.
Mit der Resolution sollte das RNC bei seinem jährlichen Treffen in der kommenden Woche beschließen, „dass das Republican National Committee hiermit Präsident Trump zu unserem designierten Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten im Jahr 2024 erklärt und von diesem Moment an in den vollen Wahlmodus übergeht und Anhänger aller Kandidaten als geschätzte Mitglieder des Teams Trump 2024 willkommen heißt.“
Widerstand gegen die Resolution kam schnell und deutlich. So berichtete National Review davon, dass zahlreiche RNC-Mitglieder von der Resolution überrumpelt wurden und planten, gegen sie zu stimmen. „Das ist eine schreckliche Idee und ein Präzedenzfall“, sagte das RNC-Mitglied Henry Barbour aus Mississippi zu National Review. „Die Wähler sollten entscheiden und nicht die RNC-Insider“.
Der texanische Kongressabgeordnete Chip Roy, der im Wahlkampf Ron DeSantis unterstützte, äußerte sich auf Fox News ähnlich: „Ich denke nicht, das wir jemanden krönen sollten. […] Durchlauf den Prozess. Verdiene es dir.“
Der Vorsitzende der Republikanischen Partei der U.S. Virgin Islands, Gordon Ackley, kündigte an, dass die dortige Caucus-Vorwahl am 8. Februar wie geplant stattfinden würde und zeigte sich bestürzt über die Entwicklungen: „Es ist bedauerlich, dass andere Republikaner ihren Wählern die Möglichkeit verweigern wollen, gehört zu werden und ihre Stimme abzugeben. Unabhängig davon, wen Sie unterstützen, gibt es ein Verfahren, das eingehalten werden muss.“
Eine Sprecherin der Haley-Kampagne verurteilte die Resolution: „Wen kümmert es, was das RNC sagt? Wir lassen Millionen von republikanischen Wählern im ganzen Land entscheiden, wer der Kandidat unserer Partei sein soll, und nicht ein paar Insider aus Washington. Wenn Ronna McDaniel hilfreich sein will, kann sie eine Debatte in South Carolina organisieren, es sei denn, sie ist auch besorgt, dass Trump nicht damit umgehen kann, 90 Minuten lang mit Nikki Haley auf der Bühne zu stehen.“
Nachdem die Resolution die Runde gemacht hatte und auf deutlichen Widerstand gestoßen war, äußerte sich Donald Trump auf seinem Sozialen Netzwerk Truth Social. Dort forderte er das RNC auf, die Resolution nicht voranzutreiben und sagte, er „sollte es auf die ‚altmodische‘ Art machen und den Prozess an der Wahlurne abschließen.“
Wie Axios berichtet, wurde die Resolution mittlerweile zurückgezogen.
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