Republikaner:innen nominieren Trump-Kandidaten Cox in Maryland, Demokrat:innen müssen warten

Donald Trumps Wunschkandidat Dan Cox setzt sich bei der republikanischen Gouverneursvorwahl in Maryland gegen die moderate Kandidatin Kelly Schulz durch. Die Demokrat:innen hatten mit Pro-Cox-Anzeigen in den Wahlkampf eingegriffen. Wen die Demokratische Partei am Ende selbst nominiert ist aufgrund tausender Briefwahlstimmen noch offen.

Der republikanische Gouverneurskandidat Dan Cox hat die Vorwahl seiner Partei in Maryland gewonnen. Der Abgeordnete im Maryland House of Delegates kam auf rund 56 Prozent der Stimmen und lag damit deutlich vor seiner Hauptkonkurrentin Kelly Schulz, die etwas mehr als 40 Prozent der Stimmen erhielt.

Marylands Wirtschaftsministerin Kelly Schulz war die Wunschkandidatin des scheidenden Amtsinhabers Larry Hogan, konnte sich aber trotz Warnungen, Cox sei zu extrem, nicht durchsetzen. Cox, der von Donald Trump unterstützt wird, war auf dessen Kundgebung, die zur Erstürmung des Kapitols am 6. Januar geführt hat. In einem Statement gab er an, nicht an der Gewalt beteiligt gewesen zu sein.

Damit ist die Strategie der Demokratischen Gouverneursvereinigung (DGA) aufgegangen, die 1,2 Millionen US-Dollar für Werbeanzeigen ausgegeben hat, die die Kampagne von Cox unterstützten sollten. Damit sollte der aus ihrer Sicht schwächere Kandidat die republikanische Nominierung gewinnen, um die eigenen Chancen bei der Wahl am 8. November zu verbessern. Einen ähnlichen Weg sind sie bereits in Illinois und Pennsylvania gegangen.

Zuletzt hatte US-Senator Mitt Romney vor dieser Einmischung der Demokrat:innen gewarnt. „Es ist nicht illegal, aber es ist dumm“, sagte Romney gegenüber der Huffington Post. „Seien Sie vorsichtig, was Sie sich wünschen. Sie könnten jemanden auswählen, der tatsächlich gewinnt, und dann schaden Sie sowohl dem Land als auch Ihrer eigenen Partei.“

Spätes Ergebnis bei den Demokrat:innen

Wen die Demokratische Partei selbst als Gouverneurskandidaten aufstellt ist noch nicht klar. Aktuell liegt Autor Wes Moore mit 36,6 Prozent vor dem ehemaligen US-Arbeitsminister Tom Perez mit 27,3 Prozent. Auch der amtierende Comptroller von Maryland, Peter Franchot, hat mit fast 20 Prozent noch Chancen auf den Sieg. Alle drei vertreten größtenteils dieselben politischen Positionen.

Im Extremfall könnte das Ergebnis noch mehrere Tage auf sich warten lassen. Aufgrund des Wahlgesetzes in Maryland dürfen Briefwahlstimmen erst am Donnerstag nach der Wahl verarbeitet und gezählt werden. Von der Möglichkeit, ohne Grund Briefwahl zu beantragen, hatten im Vorfeld mehr als 370.000 demokratische Wähler:innen Gebrauch gemacht. Entsprechend ist völlig offen, wer der drei Kandidaten am Ende das Rennen macht und gegen Cox antreten wird.