Wes Moore gewinnt demokratische Gouverneursvorwahl in Maryland
Die Demokrat:innen in Maryland haben Wes Moore als Gouverneurskandidaten nominiert, um die Nachfolge des republikanischen Amtsinhabers Larry Hogan anzutreten. Das Ergebnis verzögerte sich mehrere Tage, da die Briefwahlstimmen erst am vergangenen Donnerstag ausgezählt werden durften.
Der Autor und Fernsehmoderator Wes Moore gewinnt die demokratische Gouverneursvorwahl in Maryland. Moore erhielt etwas mehr als ein Drittel der Stimmen. Bis zuletzt lagen der frühere US-Arbeitsminister Tom Perez und der amtierende Comptroller von Maryland, Peter Franchot, dicht hinter Moore. Perez erhielt rund 28 Prozent und Franchot kam auf 21 Prozent. Maryland sieht im Gegensatz zu Staaten wie Alabama und Georgia keine Stichwahl vor, wenn niemand mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält.
Moore hatte bereits am Wahlabend geführt, konnte sich aufgrund zehntausender ausstehender Briefwahlstimmen seines Sieges aber mehrere Tage nicht sicher sein. Diese Stimmen durften aufgrund des geltenden Wahlrechts in Maryland erst am Donnerstag nach der Wahl ausgezählt werden.
Zuletzt führte der 43-Jährige die Robin Hood Foundation, die sich unter anderem dafür einsetzt, Armut in New York City zu bekämpfen. Im Wahlkampf verfolgte Moore ähnliche Ziele wie seine beiden schärfsten Konkurrenten. So will er Maryland im Falle eines Wahlsiegs am 8. November unter anderem unabhängig von fossilen Energieträgern machen und die Stromproduktion bis 2035 auf 100 Prozent erneuerbare Energiequellen umstellen.
Auch das Thema Abtreibung hat in den vergangenen Wochen nach dem Dobbs-Urteil des Supreme Court stark an Bedeutung gewonnen. So will Moore sich dafür einsetzen, dass das Recht auf Abtreibung in die Verfassung von Maryland aufgenommen wird. Außerdem soll der Zugang zu Abtreibungen und Beratungsleistungen in ganz Maryland verbessert werden.
Im November wird Moore gegen Donald Trumps Wunschkandidat Dan Cox antreten. Beide wollen den beliebten Gouverneur Larry Hogan beerben. Hogan darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren. Cox konnte sich bei der republikanischen Vorwahl deutlich gegen Hogans bisherige Wirtschaftsministerin Kelly Schulz durchsetzen.
Der moderate Flügel der Republikanischen Partei in Maryland hatte vor Cox gewarnt, der unter anderem an Donald Trumps Kundgebung am 6. Januar 2021 teilgenommen hatte. Diese hatte zur Erstürmung des Kapitols geführt. In einem Statement gab Cox allerdings an, nicht an der Gewalt beteiligt gewesen zu sein.
Zuletzt machte Hogan seinem Frust über den Wahlsieg von Dan Cox Luft. „Ich denke, es ist ein schrecklicher Fehler für die Republikanische Partei von Maryland und den Staat Maryland, aber es war ein großer Sieg für die Demokratische Gouverneursvereinigung, die mehr als 3 Millionen Dollar ausgegeben hat, um dies zu erreichen“, sagte Hogan in einem Interview und kritisierte damit auch die Einmischung der Demokrat:innen in den republikanischen Vorwahlkampf.
Die Demokratische Gouverneursvereinigung (DGA) hatte in den letzten Tagen des Wahlkampfs Werbeanzeigen geschaltet, um Cox zum Sieg zu verhelfen, der als schwächerer Kandidat galt. Eine ähnliche Strategie haben die Demokrat:innen bereits in Illinois und Pennsylvania verfolgt.
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