US-Senator Patrick Leahy aus Vermont hat angekündigt, nicht erneut für den Senatssitz zu kandidieren, den er seit 1974 gehalten hat.
Patrick Leahy, der dienstälteste Demokrat im US-Senat, hat sich dazu entschieden, nicht für eine neunte Amtszeit zu kandidieren. Stattdessen wird er sich zum Ende seiner aktuellen Amtszeit im Januar 2023 aus der Politik zurückziehen. Der 81-Jährige war 1974 das erste Mal aus dem Stand in den Senat gewählt worden. Im Alter von 34 Jahren wurde er als damals jüngster US-Senator aus Vermont vereidigt. Als Präsident pro tempore des US-Senats steht Leahy an dritter Stelle der Nachfolge des US-Präsidenten.
Leahy ist der erste demokratische US-Senator, der 2022 nicht erneut kandidieren wird. Auf republikanischer Seite kündigten bereits fünf Senatoren an, sich aus der Politik zurückzuziehen. Im Gegensatz zu Staaten wie Pennsylvania und North Carolina dürfte die offene Wahl in Vermont aber voraussichtlich nicht kompetitiv werden. Vermonts Wähler:innen stimmen bei Wahlen für Bundesämter zuverlässig für die demokratischen Kandidat:innen – mit Ausnahme von Bernie Sanders, der stets als unabhängiger Kandidat gewann und der demokratischen Senatsfraktion angehört. Joe Biden gewann den Staat 2020 mit mehr als 66 Prozent der Stimmen gegen Donald Trump.
Direkt nach Leahys Ankündigung stellten die beiden am besten positionierten Republikaner, Gouverneur Phil Scott und dessen Amtsvorgänger Jim Douglas, klar, nicht am Senatssitz interessiert zu sein. Noch offen ist, ob der Republikaner Scott Milne antreten wird. Dieser führte in den vergangenen Jahren mehrere erfolglose Vermont-weite Kampagnen – 2016 unter anderem gegen Leahy selbst und zuletzt 2020 als Vizegouverneur.
Beste Aussichten hätte bei einer Kandidatur wiederum Vermonts einziger Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Peter Welch. Der Demokrat hält den Vermont-weiten Sitz seit 2007 und konnte sich seit seiner ersten Wahl stets mit mindestens 64 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenz durchsetzen. Allerdings ist Welch selbst bereits 74 Jahre alt und könnte jüngeren Kandidat:innen wie der Vizegouverneurin Molly Gray den Vorzug lassen.
Quelle: Roll Call
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