Demokratisches Establishment im Schulterschluss mit Joe Biden

Wenige Stunden nach Joe Bidens Ankündigung, für eine zweite Amtszeit als US-Präsident zu kandidieren, hat sich die Demokratische Partei geschlossen hinter ihren Amtsinhaber gestellt.

Joe Bidens Wiederwahlkandidatur hat einen Erdrutsch an Unterstützungsbekundungen aus den Reihen seiner Demokratischen Partei ausgelöst. Zu einigen der ersten Unterstützer:innen gehörten die beiden US-Senatorinnen Amy Klobuchar und Elizabeth Warren, die vor vier Jahren noch gegen Biden für die demokratische Nominierung kandidierten.

Dem schlossen sich die Gouverneur:innen Gretchen Whitmer, Gavin Newsom, J.B. Pritzker und Phil Murphy an. Sie alle wurden als mögliche Kandidat:innen gehandelt, falls Biden nicht kandidiert hätte. Alle vier stehen nun ganz oben auf der Liste für 2028.

Ähnlich sieht es bei Bernie Sanders aus. Der US-Senator und zweimalige Präsidentschaftskandidat sagte der Associated Press, er werde alles tun, damit Joe Biden wiedergewählt werde. Aufgrund seines hohen Alters von 81 Jahren ist nicht davon auszugehen, dass er 2028 noch einen dritten Anlauf starten könnte.

Natürlich ließen es sich auch frühere Weggefährt:innen wie Barack Obama und Hillary Clinton nicht nehmen, sich hinter Joe Biden zu stellen.

Trotz der klaren Positionierung des demokratischen Establishments, wurde auch Kritik gegenüber der Demokratischen Partei laut. Wie die Washington Post berichtet, steht die Parteiorganisation hinter Bidens Wiederwahl und plane keine TV-Debatten zu veranstalten. Eine Entscheidung, die unter anderem bei den beiden bisher einzigen Biden-Konkurrent:innen Marianne Williamson und Robert F. Kennedy, Jr. für Unmut sorgte.

Dass sich ein amtierender US-Präsident allerdings keinen Debatten stellen muss, ist seit vielen Jahren gängige Praxis – sowohl bei Demokrat:innen als auch Republikaner:innen. So profitierte Barack Obama 2012 und Donald Trump 2020 gleichermaßen davon, dass ihre jeweilige Partei keine Debatten sanktionierte.

Und solange nicht ein:e Kandidat:in deutlich an Zuspruch gewinnt, ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich das für 2024 ändert. Letztendlich ist es im Sinne der Partei, ihren Amtsinhaber bei der Wiederwahl zu unterstützen.