Kampf um den Senat: Georgia geht in Stichwahl, Arizona und Nevada zählen weiter aus

US-Wahl 2022

Die Mehrheit im Senat ist weiter offen. Der Südstaat Georgia geht in eine Stichwahl und die beiden Rennen Arizona und Nevada werden weiter ausgezählt.

Wer Georgia ab Januar 2023 im Senat vertreten wird, entscheidet sich erst bei einer Stichwahl am 6. Dezember. Der demokratischen Amtsinhaber Raphael Warnock kam auf 49,17 Prozent der Stimmen. Sein republikanischer Herausforderer Herschel Walker liegt mit 17.500 Stimmen Rückstand auf dem zweiten Platz. Warnock gelang es im ersten Wahlgang nicht, über die 50-Prozenthürde zu kommen und sich so die direkte Wahl in den Senat zu sichern.

Bereits im Januar 2021 musste Warnock gegen die damalige Amtsinhaberin Kelly Loeffler in eine Stichwahl gehen, konnte sich dort aber behaupten.

Wer sich diesmal durchsetzen wird, könnte unter anderem davon abhängen, ob dann bereits entschieden ist, welche Partei die Mehrheit im Senat übernimmt und wie viel Aufmerksamkeit das Rennen im Südstaat dann noch bekommen wird. Aktuell liegen die Republikaner:innen bei 48 Sitzen. Mit der Senatswahl in Alaska, bei der die beiden republikanischen Kandidatinnen Kelly Tshibaka und Lisa Murkowski das Rennen unter sich ausmachen, kämen sie auf 49 Sitze. Ihnen fehlen also aktuell noch Siege in zwei der drei weiteren offenen Rennen.

Die Demokrat:innen wiederum liegen bei 48 Sitzen. Auch ihnen würden zwei Sitze reichen. Dann bliebe es bei einem Patt im Senat, den die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris als Vorsitzende des Senats auflösen kann.

Die nächsten Stunden und Tage sind also alle Augen auf Arizona und Nevada gerichtet. Beide Rennen sind zu knapp und große Teile der Stimmen sind bisher nicht ausgezählt.

In Arizona führt der demokratische Amtsinhaber Mark Kelly vor Blake Masters. Die meisten ausstehenden Stimmen wurden im bevölkerungsreichen Maricopa County abgegeben, in dem sich auch die Stadt Phoenix befindet. Es wird erwartet, dass die noch verbleibenden Stimmen dort bis Freitag ausgezählt sein werden.

In Nevada sieht es genau andersherum aus. Hier liegt der republikanische Herausforderer Adam Laxalt knapp vor der demokratischen Amtsinhaberin Catherine Cortez Masto. Beide liegen aber nur etwas mehr als 15.000 Stimmen auseinander, was weniger als zwei Prozentpunkten entspricht.

In Nevada werden Briefwahlstimmen gezählt, solange sie einen Poststempel vom Wahltagen haben und bis Samstag eingegangen sind. Es wird erwartet, dass noch rund 20 Prozent der Stimmen ausstehen, von denen ein Großteil in Clark County abgegeben wurden, wo sich Las Vegas befindet. Cortez Masto führt im bevölkerungsreichsten County des Staates und ist somit noch nicht aus dem Rennen. In Washoe County stehen auch ein großer Stimmenanteil aus. Dort führt wiederum Laxalt knapp. Es kann noch mehrere Tage dauern, bis feststeht, wer der beiden Kandidat:innen die Wahl gewonnen hat.