Georgia: Warnock-Werbespot kritisiert Walker für fiktiven Anti-Corona-Nebel
Raphael Warnock attackiert in einem Wahlwerbespot seinen republikanischen Gegner Herschel Walker für dessen Verbreitung von Falschinformationen während der Covid-19-Pandemie.
Georgias US-Senator Raphael Warnock hat einen neuen Werbespot gegen seinen republikanischen Herausforderer Herschel Walker geschaltet. Darin attackiert der Demokrat den ehemaligen NFL-Spieler dafür, einen fiktiven Anti-Corona-Nebel beworben zu haben. Der Werbeclip zeigt Ausschnitte aus einem Interview, das Walker dem konservativen Talkshow-Host Glenn Beck im August 2021 gegeben hat.
Einleitend mit dem Hinweis, er solle wahrscheinlich nicht darüber sprechen, berichtet Walker: „Wissen Sie, ich habe etwas, das Sie in ein Gebäude bringen können, das Sie von COVID reinigen wird, wenn Sie durch diesen trockenen Nebel gehen? Wenn Sie durch die Tür gehen, wird jegliches COVID auf Ihrem Körper getötet.“
Im ursprünglichen Interview ergänzt Walker noch, dass das Spray von den Regulierungsbehörden EPA (Environmental Protection Agency) und FDA (Food and Drug Administration) zugelassen sei. Abschließend sagt Walker, „sie wollen nicht darüber reden, sie wollen nichts davon hören.“ Somit suggerierte der von Donald Trump unterstützte Kandidat, dass es ein wirksames, zugelassenes Mittel gegeben hatte, das allerdings zurückgehalten wurde. Der Warnock-Clip endet mit einer Frage: „Ist Herschel Walker wirklich bereit, Georgia zu repräsentieren?“
Vorgeschmack auf den kommenden Wahlkampf
Der Werbespot der Warnock-Kampagne startet den negativen Wahlkampf in einem der umkämpftesten Rennen der Zwischenwahlen 2022. Noch im Januar 2021 hatte sich Raphael Warnock in einer Stichwahl mit 1,86 Prozent Vorsprung auf die bisherige Amtsinhaberin Kelly Loeffler den Senatssitz in Georgia gesichert.
Um seinen Sitz zu halten, hat Warnock seit seinem Amtsantritt bereits 47,6 Millionen US-Dollar gesammelt, von denen er Anfang Mai noch 22,9 Millionen zur Verfügung hatte. Walker hingegen lag zum selben Zeitpunkt mit 7,1 Millionen bei rund einem Drittel des Budgets seines demokratischen Gegners. Beide Kandidaten waren in den Vorwahlen am 24. Mai mit keiner maßgeblichen Konkurrenz konfrontiert.
Warnocks finanzieller Vorsprung ermöglicht ihm, mit solchen Werbemaßnahmen der Bevölkerung ein Bild seines Herausforderers zu zeichnen, bevor dieser es selbst tun kann.
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