Utahs US-Senator Mike Lee warnt vor Wahlniederlage im November

US-Wahl 2022

Der Republikaner Mike Lee befindet sich in einem engen Wahlkampf gegen den unabhängigen Kandidaten Evan McMullin.

Vergangene Woche hat der republikanische US-Senator Mike Lee auf Fox News seinen Senatskollegen Mitt Romney dazu aufgerufen, seine Wiederwahlkampagne zu unterstützen und davor gewarnt, seinen Sitz im US-Senat an seinen Kontrahenten Evan McMullin zu verlieren. Lee befindet sich in einem überraschend engen Wahlkampf gegen seinen unabhängigen und von der Demokratischen Partei unterstützten Kontrahenten Evan McMullin.

McMullin hat zuletzt erneut bekräftigt, sich im Falle eines Wahlsiegs weder der demokratischen noch der republikanischen Senatsfraktion anschließen zu wollen. Abhängig von den Ergebnissen der anderen Senatswahlen könnten sich somit komplexe Mehrheitsverhältnisse ergeben.

Mitt Romney hat sich bisher weder für seinen Senatskollegen noch McMullin ausgesprochen und bezeichnet beide Kandidaten als „Freunde“. Der Kontrast zwischen Utahs beiden US-Senatoren könnte kaum größer sein. Während Lee 2020 in Pläne verstrickt war, gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl zu Gunsten Donald Trumps vorzugehen, stimmte Romney im zweiten Impeachment-Verfahren für dessen Verurteilung.

McMullin war bis zu Trumps Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat selbst Mitglied der Republikanischen Partei und kandidierte in einem Versuch, den Wahlsieg des späteren Präsidenten zu verhindern, 2016 als unabhängiger Kandidat für die Präsidentschaft. In seinem Heimatstaat Utah erhielt er dabei 21,5 Prozent der Stimmen und landete auf Platz drei hinter Donald Trump und Hillary Clinton.

Für Lee könnten bei der Wahl am 8. November ausgerechnet die moderat konservativen Wähler:innen in Utah zum Problem werden. So zeigte eine Umfrage von Deseret News und dem Hinkley Institut, die Anfang Oktober durchgeführt wurde, nicht nur, dass Lee lediglich fünf Prozentpunkte vor McMullin lag, sondern auch, dass McMullin die Unterstützung von rund einem Viertel (26%) der republikanischen Befragten hatte.

Ein Blick auf die Befragten, die sich selbst als moderat einstuften, offenbart einen weiteren Nachteil für Lee: Bei dieser Gruppe kam er lediglich auf 17 Prozent, während McMullin den Zuspruch von 42 Prozent hatte. Ein weiteres Viertel war noch unentschieden. Diese Gruppe könnte also entscheiden, wen die Wähler:innen Utahs im November in den Senat wählen.

Utah ist eine republikanische Hochburg. Seit 1984 hat kein:e Demokrat:in mehr den Gouverneursposten des Staates gewinnen können. Die republikanische Kontrolle über die beiden Sitze im US-Senat besteht sogar noch länger. 2020 erhielt Joe Biden dort lediglich rund 37 Prozent der Stimmen und schnitt damit sogar besser ab als Hillary Clinton und Barack Obama vor ihm.

Quellen: Fox News, Deseret News