Umfrage zeigt kompetitive Senatswahl im konservativen Utah

Die diesjährige Senatswahl in Utah könnte einer Umfrage zufolge wesentlich knapper ausgehen als man es von dem konservativen Staat gewohnt ist. Neben dem unabhängigen Kandidaten Evan McMullin dürfte dabei auch die aktuelle Strategie des Amtsinhabers Mike Lee eine Rolle spielen.

Utah ist ein tiefroter Staat und eine republikanische Hochburg. Das letzte Mal, dass der Bundesstaat eine:n demokratische:n Kandidat:in in den US-Senat gewählt hat, liegt 51 Jahre zurück. Damals gewann Frank Moss seine dritte und letzte Amtszeit im Mormonenstaat. Auch in diesem Jahr wird sich das nicht ändern, denn die Demokrat:innen haben niemanden aufgestellt, um gegen den republikanischen Amtsinhaber Mike Lee anzutreten. Stattdessen unterstützt die Partei den unabhängigen Kandidaten Evan McMullin – in der Hoffnung, der ehemalige CIA-Mitarbeiter habe bessere Chancen gegen Lee.

Eine neue Umfrage von Deseret News und dem Hinckley Institute of Politics zeigt nun, dass McMullin sich weiterhin dicht hinter Lee befindet. So kommt der Amtsinhaber auf 41 Prozent der Stimmen, während McMullin sich im Vergleich zum Juni um einen Prozentpunkt verbessern konnte und auf 36 Prozent kommt. 14 Prozent der Befragten gaben an, andere Kandidat:innen wählen zu wollen und 8 Prozent waren unentschieden.

Zu den Umfragen der Senatswahl 2022 in Utah

Das Senatsrennen in Utah scheint somit wesentlich kompetitiver zu sein als jede andere Wahl, die Lee bisher bestreiten musste. Auch bei den Spenden liegen McMullin und Lee dicht beieinander. McMullin konnte im Juni rund 570.000 US-Dollar einwerben und erhielt damit 30.000 US-Dollar mehr als Lee. Der Amtsinhaber und steht finanziell aber insgesamt besser da als sein Herausforderer. So hatte er zum Ende des Meldezeitraums noch 2,49 Millionen US-Dollar zur Verfügung – fast doppelt so viel wie McMullin. Auch in dieser Hinsicht ist Lee weiter der Favorit.

Anti-Biden-Wahlkampf

Für Lee könnte allerdings in den kommenden Monaten seine Wahlkampfstrategie zum Problem werden. Statt seinen Herausforderer direkt zu konfrontieren, arbeitet sich Lee, der von Donald Trump unterstützt wird, momentan an den Problemen der Biden-Regierung ab. In einem neuen Wahlwerbespot macht er den demokratischen Präsidenten unter anderem für die steigenden Kraftstoff- und Lebenshaltungskosten verantwortlich.

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McMullin, der bis 2016 selbst Republikaner war, hat jedoch bereits angekündigt, nach einem Wahlsieg im November weder der republikanischen noch der demokratischen Fraktion beizutreten. Stattdessen will er unabhängig bleiben und je nach Gesetz mit Demokrat:innen oder Republikaner:innen zusammenarbeiten.

Quelle: Deseret News