New Hampshire und Rhode Island schließen umkämpfte Vorwahlsaison ab

US-Wahl 2022

Als letzte Staaten gehen in diesem Jahr die Wähler:innen in New Hampshire und Rhode Island für die Vorwahlen an die Wahlurnen und nominieren Kandidat:innen für die Spitzenämter ihrer Staaten. Dabei steht wie so oft in diesem Jahr ein Pro-Trump-Kandidat einem traditionelleren Republikaner gegenüber und gleichzeitig muss ein Gouverneur nach nur 18 Monaten im Amt seine Position behaupten.

Die letzte mit Spannung erwartete Senatsvorwahl findet im Neuengland-Staat New Hampshire statt. Zu Beginn des Vorwahlkampfs wurden unter anderem Gouverneur Chris Sununu und die ehemalige US-Senatorin Kelly Ayotte als mögliche Kontrahent:innen für die demokratische Amtsinhaberin Maggie Hassan gehandelt. Sununu entschied sich allerdings gegen eine Kandidatur und stattdessen für eine Wiederwahlkampagne als Gouverneur und auch die frühere US-Senatorin Kelly Ayotte sah von einem erneuten Anlauf gegen die Demokratin ab.

Stattdessen stieg der ehemalige Armeegeneral Don Bolduc ins Rennen ein und positionierte sich direkt an der Spitze eines überschaubaren Feldes. Buldoc, der zwar nicht direkt von Donald Trump unterstützt wird, aber zuletzt von ihm als „starker Typ“ gewürdigt wurde, ist vor allem mit Chuck Morse konfrontiert. Der Präsident des Senats von New Hampshire ist eher dem traditionellen Lager der Republikanischen Partei zuzuordnen und erhielt zuletzt auch die Unterstützung von Chris Sununu.

Wie so oft in dieser Vorwahlsaison haben die republikanischen Vorwähler:innen die Wahl zwischen einem Vertreter des republikanischen Establishments und einem Trump-Unterstützer, der Verschwörungstheorien verbreitet. In den bisherigen Umfragen liegt letzterer deutlich vor Morse. Allerdings gibt es nur vergleichsweise wenige Umfragen, bei denen zudem ein großer Teil der Befragten noch unentschieden ist.

Zu die Umfragen der Senatswahl 2022 in New Hampshire

Bei der demokratischen Senatsvorwahl ist hingegen kaum mit Überraschungen zu rechnen.  Amtsinhaberin Maggie Hassan ist nicht mit aussichtsreichen Konkurrent:innen konfrontiert. Ähnlich sieht es bei der Gouverneursvorwahl aus. Da Chris Sununu sich für eine weitere Amtszeit bewirbt ist damit zu rechnen, dass ihn seine Partei mit deutlicher Mehrheit nominiert. Das unterstreichen auch die beiden bisherigen Umfragen. Im November würde Sununu dann auf den Demokraten Tom Sherman treffen, der komplett ohne Gegenkandidat:innen in die Vorwahl geht.

Vierkampf in Rhode Island

Im flächenmäßig kleinsten US-Bundesstaat Rhode Island steht in diesem Jahr der Gouverneursposten zur Wiederwahl. Besonders interessant ist dabei das Rennen um die demokratische Nominierung. Obwohl der Amtsinhaber Dan McKee auf dem Stimmzettel steht, hat er Konkurrenz von gleich drei weiteren vielversprechende Kandidat:innen bekommen.

Die starke Konkurrenz in diesem Rennen hängt unter anderem damit zusammen, dass McKee nur über einen eingeschränkten Amtsbonus verfügt. Er übernahm im März 2021 den Gouverneursposten von Gina Raimondo, die als US-Handelsministerin in Joe Bidens Kabinett berufen wurde. Zuletzt stand McKee für sein Krisenmanagement bei einem Hochwasser in der Kritik.

Neben dem von Bernie Sanders unterstützten früheren Secretary of State des Staates, Matt Brown, kandidieren auch die amtierende Secretary of State Nellie Gorbea sowie Helena Foulkes, die Nichte des Ex-Senators Chris Dodd und Favoritin von Nancy Pelosi. Besonders Gorbea und Foulkes hatten sich in den vergangenen Wochen als aussichtsreichste Konkurrent:innen für McKee herauskristallisiert.

Zu den Umfragen der Gouverneurswahl 2022 in Rhode Island

Wie die bisherigen Umfragen zeigen, ist es unwahrscheinlich, dass ein:e Kandidat:in die Vorwahl mit einer absoluten Mehrheit gewinnt. Da in Rhode Island keine Stichwahl zum Einsatz kommt, könnte rund ein Viertel der Stimmen für den Sieg reichen – insbesondere, wenn Foulkes nach ihrem starken Debattenauftritt noch einmal an Zuspruch zulegen und an das bisherige Spitzenduo aufschließen kann.