Trump-Kandidatin Kari Lake gewinnt republikanische Gouverneursvorwahl in Arizona

Knapper Sieg für Donald Trump: Seine Wunschkandidatin für Arizonas Gouverneursposten, Kari Lake, besiegt Karrin Taylor Robson nach einer langwierigen Stimmauszählung. Die Vorwahl hatte sich zu einem Kräftemessen zwischen Trump und seinem früheren Vizepräsidenten Mike Pence entwickelt.

Kari Lake gewinnt die republikanische Gouverneursvorwahl 2022 in Arizona. Die ehemalige Nachrichtensprecherin landete mit 46,78 Prozent der Stimmen vor Karrin Taylor Robson, die auf 44,03 Prozent kam. Alle anderen Kandidat:innen wurden abgeschlagen auf die Plätze verweisen und erreichten jeweils weniger als fünf Prozent.

Das Rennen hatte sich bereits in den letzten Wahlkampfwochen zu einem Zweikampf zwischen Lake, die die Unterstützung von Donald Trump genießt, und Taylor Robson zugespitzt. Taylor Robson wiederum wurde von Ex-Vizepräsident Mike Pence und dem noch-Gouverneur Doug Ducey unterstützt. Um einen Sieg Lakes zu verhindern, hatte auch der ehemalige Kongressabgeordnete Matt Salmon Anfang Juli seinen Wahlkampf beendet und sich hinter Taylor Robson gestellt. Aufgrund seines späten Rückzugs blieb er allerdings auf dem Wahlzettel.

Die Auszählung der Stimmen war eine regelrechte Aufholjagd. Taylor Robson ging am Wahlabend frühzeitig in Führung, allerdings konnte Lake den Abstand zu ihrer Konkurrentin anschließend stetig verringern. Zum Ende der Wahlnacht übernahm Lake dann die Führung. Jedoch lagen beide Kandidatinnen nur wenige tausend Stimmen auseinander.

Alleine im bevölkerungsreichsten County des Staates, Maricopa County, standen zu dem Zeitpunkt noch tausende Briefwahlstimmen aus, die erst am Wahltag abgegeben wurden. Diese mussten vor der Auszählung erst verifiziert werden – ein sehr zeitintensiver Prozess, der länger dauert als die Auszählung von Stimmen, die am Wahltag abgegeben wurden.

Mit Veröffentlichung der nächsten Auszählstände am Donnerstagabend Ortszeit, konnte Lake auch in Maricopa County an Taylor Robson vorbeiziehen. Damit war der ehemaligen Nachrichtensprecherin der Sieg nicht mehr zu nehmen. So waren alle republikanischen Bemühungen, Lake zu stoppen und ihren Vorwahlsieg zu verhindern, gescheitert.

Lake hatte sich komplett der Verschwörungstheorien Donald Trumps zum Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 verschrieben. Dabei stellt sie nicht nur das damalige Ergebnis infrage sondern erklärte auch, dass sie einen Biden-Sieg nicht zertifiziert hätte – was rechtlich nicht zulässig gewesen wäre. Auch bei der jetzigen Vorwahl hatte sie bereits im Vorfeld unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe in den Raum gestellt.

Sollte Lake nach dem Vorwahlsieg im November auch die republikanische Siegesserie bei Arizonas Gouverneurswahlen fortsetzen, hätte Donald Trump für eine Präsidentschaftskandidatur 2024 eine Unterstützerin an der Spitze Arizonas, die sich bereits dazu bekannt hat, den Willen der Wähler:innen notfalls zu ignorieren. Joe Biden gewann den Staat damals mit einem Vorsprung von lediglich 0,3 Prozentpunkten.

Lake wird sich am 8. November der amtierenden Secretary of State Katie Hobbs stellen müssen. Sie setzte sich bei der Vorwahl der Demokrat:innen erwartungsgemäß deutlich mit rund 73 Prozent gegen den ehemaligen Bürgermeister Marco López durch. Die bisherigen Umfragen zeigen Hobbs leicht vor Lake. Es ist ein hart geführter Wahlkampf zu erwarten.

Zu den Umfragen der Gouverneurswahl 2022 in Arizona