902 Stimmen: Neuauszählung für Oz-McCormick-Rennen angeordnet

Das Rennen zwischen Mehmet Oz und David McCormick wird neu ausgezählt. McCormick hat unterdessen Klage eingereicht, um undatierte Briefwahlstimmen auszählen zu lassen. Der demokratische Kandidat Fetterman bekommt nach seinem Vorwahlsieg einen Spendenschub.

Die republikanische Senatsvorwahl in Pennsylvania wird einer Neuauszählung der Stimmen (Recount) unterzogen. Das gab die kommissarische Secretary of State Leigh M. Chapman am Mittwoch bekannt. Die Neuauszählung war nötig geworden, da die beiden bestplatzierten Kandidaten Mehmet Oz und David McCormick am Mittwochabend Ortszeit mit 902 Stimmen lediglich 0,07 Prozent auseinanderlagen. Das Wahlgesetz in Pennsylvania schreibt eine automatische Neuauszählung vor, wenn die beiden erstplatzierten Kandidat:innen weniger als 0,5 Prozent auseinanderliegen.

Die Counties können ab Freitag mit der Neuauszählung starten und müssen spätestens am 1. Juni begonnen haben. Der Prozess muss bis zum 7. Juni abgeschlossen sein und die Ergebnisse bis zum 8. Juni an die Wahlbehörde übermittelt werden.

Der Secretary of State zufolge ist dies das siebte Mal, dass die automatische Nachzählung seit der Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes 2004 in Anspruch genommen wurde. Dabei wurden drei Nachzählungen durchgeführt und bei drei weiteren Nachzählungen verzichteten die Zweitplatzierten auf diese Möglichkeit. Bei jeder der drei durchgeführten Nachzählungen wurde das ursprüngliche Wahlergebnis bestätigt.

Klage um undatierte Briefwahlstimmen

Das vorläufige Ergebnis von Mittwoch, 24. Mai enthält noch nicht alle gültigen, abgegebenen Stimmen. So stehen noch rund 10.000 Briefwahl- und Wahltagsstimmen aus, bei denen aber unklar ist, wie viele der republikanischen Vorwahl zuzuordnen sing, wie Politico berichtet.

Darüber hinaus hat die McCormick-Kampagne Klage eingereicht, um zu erreichen, dass Briefwahlstimmen gezählt werden, die rechtzeitig eingegangen sind, aber keinen Datumsvermerk haben. Ein Bundesberufungsgericht hatte vergangenen Freitag entschieden, dass diese Stimmen bei einer Wahl im vergangenen Jahr hätten gezählt werden müssen.

Die Oz-Kampagne wehrt sich wiederum dagegen, ebenso wie die Republikanische Partei von Pennsylvania und die Republikanische Bundespartei. Offiziell ergreift die Partei damit nicht Partei für Oz, sondern verteidigt ihre bisherige Position zur Auszählung undatierter Briefwahlstimmen vor Gericht.

„Beide republikanischen Kandidaten in Pennsylvania wären fantastische Senatoren“, erklärte die republikanische Bundesvorsitzende Ronna McDaniel auf Twitter. „Das RNC [Republican National Committee; Anm. d. R.] setzt sich für die Integrität der Wahlen ein, und die Wahlgesetze müssen eingehalten werden. Wir intervenieren in einem Rechtsstreit in Pennsylvania an der Seite der @PAGOP [Republikanische Partei von Pennsylvania; Anm. d. R.] um genau das zu gewährleisten.“

In 65 von 67 Counties gibt es 860 dieser Stimmen. Die Wahlbehörde von Pennsylvania hat alle Counties angewiesen, diese Stimmen auszuzählen, aber gesondert aufzuführen, um auf ein entsprechendes Urteil reagieren zu können.

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Fetterman mit Spendenschub

Während die Republikaner:innen noch ihren Wahlsieger suchen, ist die Demokratische Partei nach dem deutlichen Vorwahlsieg von Vizegouverneur John Fetterman schon einen Schritt weiter. So erhielt die Fetterman-Kampagne in den ersten 24 Stunden nach seinem Sieg Spenden in Höhe von 1,6 Millionen US-Dollar.

Fetterman ist bisher der mit Abstand erfolgreichste Spendensammler in diesem Rennen und hatte Ende April noch rund 1,8 Millionen US-Dollar zu Verfügung. Zum selben Zeitpunkt standen Oz und McCormick bei etwa 911.000 und 1,8 Millionen US-Dollar. Der Großteil dieses Geldes kommt allerdings nicht von Spender:innen, sondern von den beiden Kandidaten selbst. So hat der ehemalige Hedgefonds-CEO McCormick seiner Kampagne 11 Millionen US-Dollar geliehen und der Reality-TV-Star Oz rund 14 Millionen.

Quellen: Pressemeldung von Secretary of State Chapman, Politico