Oz gegen McCormick: Die nächsten Schritte des Vorwahlkrimis in Pennsylvania

Bereits in der kommenden Woche könnte eine Neuauszählung der Stimmen in der republikanischen Senatsvorwahl in Pennsylvania angeordnet werden. Am Ende ist auch eine Entscheidung vor Gericht über den Wahlsieger möglich.

Die Auszählung der noch verbleibenden Stimmen in Pennsylvanias Vorwahlkrimi zwischen Mehmet Oz und David McCromick geht weiter langsam voran. Die beiden Spitzenreiter trennen momentan nur noch 1.070 Stimmen. Oz liegt damit 0,08 Prozent vor seinem Verfolger.

Bis Dienstag, 24. Mai haben die Wahlverantwortlichen in den einzelnen Counties Zeit, ihre vorläufigen Ergebnisse dem Pennsylvania Department of State zu melden, das die Wahlen im Bundesstaat beaufsichtigt. Die Behörde hat dann zwei Tage bis zum folgenden Donnerstag Zeit, eine Neuauszählung der Stimmen (Recount) anzuordnen. Pennsylvanias Wahlgesetz schreibt eine automatische Neuauszählung vor, wenn die beiden erstplatzierten Kandidaten höchstens 0,5 Prozentpunkte auseinanderliegen.

Eine solche Neuauszählung muss spätestens am 1. Juni beginnen und bis zum 7. Juni abgeschlossen sein. Die Counties müssen dabei eine andere Methode wählen als bei der ersten Auszählung – beispielsweise per Hand. Ein Ergebnis der Neuauszählung wäre dann am 8. Juni zu erwarten.

Nicht datierte Stimmzettel

Entscheidend dürfte bei einer Neuauszählung der Stimmen sein, welche Stimmzettel mitgezählt werden. Bei einem so knappen Wahlergebnis rücken Stimmzettel in den Fokus, bei denen die Wahlintension nicht einwandfrei auszumachen ist oder die bestimmte Auflagen nicht erfüllen.

Die Entscheidung eines Bundesberufungsgerichts vom vergangenen Freitag könnte die Anzahl der auszuzählenden Briefwahlstimmen auf einen Schlag ausweiten. Das Gericht entschied, dass Briefwahlstimmen für eine Wahl im November 2021, bei denen kein Datum auf den Umschlägen geschrieben stand, trotzdem gezählt werden mussten, solange sie pünktlich eingegangen waren. Da das volle Urteil des Gerichts bisher nicht veröffentlicht wurde, lässt sich bisher nicht ausmachen, wie es sich auf die republikanische Senatsvorwahl auswirken wird. Auch ist noch offen, wie viele dieser Stimmen existieren.

Die McCormick-Kampagne sieht sich durch die Gerichtsentscheidung aber im Vorteil und hat alle Counties in Pennsylvania ersucht, Briefwahlstimmen ohne Datum zu zählen, wie Politico berichtet. Bisher lag McCormick in den ausgezahlten Stimmen, die per Post abgegeben wurden, leicht vor Mehmet Oz. Dessen Wahlkampfmanager Casey Contres kündigte unterdessen in einem Statement an, dagegen vorgehen zu wollen, dass diese Stimmen gezählt werden. Dass dieses Rennen letztendlich vor Gericht entschieden wird, ist also nicht ausgeschlossen.

Quellen: Politico, abc27, Washington Post