North Carolina: Mark Walker bleibt bei Senatskandidatur und verzichtet auf Trump-Deal

Eine Frage der Wahlkreiseinteilung: Der ehemalige Kongressabgeordnete Mark Walker verzichtet auf Donald Trumps Unterstützung für eine erneute Kongresskandidatur und bleibt stattdessen im Rennen um den Senatssitz von North Carolina – unter anderem gegen Trumps Wunschkandidat Ted Budd.

Mark Walker bleibt bei seiner Kandidatur für den US-Senatssitz seines Heimatstaats North Carolina. Der ehemalige republikanische Kongressabgeordnete hatte im vergangenen Dezember die Unterstützung von Ex-Präsident Donald Trump für eine Kongresskandidatur erhalten, wie Fox News berichtete. Der Deal sollte dafür sorgen, dass Walker das Senatsrennen verlässt, um die Chancen von Trump-Wunschkandidat Ted Budd zu verbessern – eine Rechnung, die den Umfragen ohne Walker zufolge hätte aufgehen können.

Zu den Umfragen der Senatswahl 2022 in North Carolina

Neue Wahlkreise

2019 hat das Parlament von North Carolina die Kongresswahlkreise des Staates neu eingeteilt, nachdem ein Gericht gedroht hatte, die bestehenden Wahlkreise für rechtswidrig zu erklären. Für den von Walker repräsentierten 6. Kongresswahlkreis hatte dies nun eine deutliche demokratische Mehrheit zur Folge, sodass er sich dagegen entschied, noch einmal anzutreten. Die demokratische Kandidatin Kathy Manning gewann den neuen Wahlkreis 2020 mit rund zwei Dritteln der Stimmen und die demokratische Delegation wuchs von drei auf fünf der 13 Mandate.

Nach dem Zensus 2020 mussten die Wahlkreise an die neue Bevölkerungsverteilung angeglichen werden. Eine Gelegenheit, die das republikanisch geführte Parlament nutzte, die demokratischen Zugewinne rückgängig zu machen. Aktuell befasst sich der Supreme Court von North Carolina mit den neuen Wahlkreisen, die 11 von 14 republikanischen Mandaten bedeuten könnten. Sollte das Gericht die Wahlkreiskarte zurückweisen, hätte Walker eine ähnliche Situation ereilen können wie schon vor zwei Jahren.

Abgeschlagene Position

Schon bevor Walker seine Kandidatur im vergangenen Jahr auf den Prüfstand stellte, sah die Perspektive seiner Kampagne nicht besonders vielversprechend aus. So lagen seine Umfrageergebnisse stets unter 15 Prozent und weit abgeschlagen hinter den beiden Spitzenreitern Ted Budd und dem ehemaligen Gouverneur des Staates, Pat McCrory. So stellt sich die Frage, wie Walker Budd und McCrory einholen will und ob er darauf angewiesen ist, bis zur Vorwahl am 17. Mai auf einen negativen Wahlkampf zu setzen.

Das steht im starken Kontrast zur demokratischen Vorwahl, bei der sich die meisten Kandidat:innen inzwischen aus dem Rennen verabschiedet und hinter Cheri Beasley gestellt haben. Die ehemalige Richterin an North Carolinas Supreme Court muss somit wesentlich weniger Ressourcen für ihren Vorwahlkampf aufwenden als das für ihre potenziellen republikanischen Kontrahent:innen der Fall ist.

Unabhängig davon, wer sich auf Seiten der Republikaner:innen durchsetzen wird, deuten die bisherigen Umfragen darauf hin, dass das Rennen um den offenen Senatssitz in North Carolina besonders knapp ausgehen wird.

Quellen: Politico, Fox News, Herald Sun, New York Times