Joe Biden dominiert Vorwahl in South Carolina, gewinnt alle 55 Delegierten

Der US-Präsident setzt ein deutliches Zeichen in dem Bundesstaat, der ihn zur Nominierung katapultierte.

Joe Biden gewinnt die „First-in-the-Nation“-Vorwahl der Demokratischen Partei in South Carolina mit überwältigender Mehrheit. Biden erhielt mehr als 96 Prozent der Stimmen, bei einem Auszählstand von 25 Prozent. Seine beiden einzigen Konkurrent:innen, der Kongressabgeordnete Dean Phillips aus Minnesota und die Autorin Marianne Williamson, blieben im niedrigen einstelligen Prozentbereich.


Biden dominierte die Vorwahl in South Carolina nicht nur, sondern gewann auch alle der 55 Delegierten zum Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei. Dean Phillips und Marianne Williamson scheiterten beide an der 15-Prozenthürde und gingen damit leer aus.

Obwohl Biden kaum mit Gegenwehr rechnen musste und bereits die Vorwahl 2020 in South Carolina deutlich gewann, überließ der US-Präsident nichts dem Zufall. Einerseits beschäftigt Bidens Kampagne vier Wahlkämpfer:innen in South Carolina. Andererseits zeigte er selbst Präsenz. Ende Januar besuchte Biden den Bundesstaat, der ihn vor vier Jahren zur Nominierung katapultierte, nachdem er die ersten drei Vorwahlen in Iowa, New Hampshire und Nevada deutlich verloren hatte. Dort bekräftigte er erneut, wie wichtig die Unterstützung der dortigen Demokrat:innen dafür war, dass er zusammen mit Kamala Harris ins Weiße Haus einziehen und Donald Trump besiegen konnte.

Eine Woche nach Bidens Besuch folgte auch seine Vizepräsidentin Kamala Harris, die unter anderem eine Kundgebung an der South Carolina University veranstaltete. Sollte Harris 2028 selbst nach der Präsidentschaft greifen, wird ihr Weg voraussichtlich zuallererst durch South Carolina führen. Deswegen ist der Südstaat, der auf Dringen von Joe Biden mittlerweile an der Spitze des demokratischen Vorwahlkalenders steht, bereits jetzt so wichtig für Harris.

Mit Gavin Newsom war ein weiterer Demokrat, der als zukünftiger Präsidentschaftskandidat gehandelt wird, in South Carolina, um für Bidens Wiederwahl zu werben. Dazu besuchte Kaliforniens Gouverneur mehrere ländliche Gebiete und versicherte dort Wähler:innen, dass Biden geistig fit genug sei, noch einmal für die Präsidentschaft zu kandidieren.

Auch Phillips führte Wahlkampf in South Carolina. Allerdings zeichnete sich bereits im Vorfeld ab, dass er dort schwer haben würde. Anders als in New Hampshire, wo er unter anderem von Joe Bidens Fernbleiben profitierte, musste Phillips hart um die Aufmerksamkeit in South Carolina kämpfen. So auch bei einem Dinner der Demokratischen Partei von South Carolina, bei dem er mitten in seiner Rede um die Aufmerksamkeit der Anwesenden bitten musste.

In zwei Tagen findet die nächste demokratische Vorwahl statt. Dann stimmen die Demokrat:innen in Nevada darüber ab, wen sie für die Präsidentschaft nominieren wollen.