Von Iowa zum Super Tuesday – sieben Wahlkampfwochen mit Stolperfallenpotenzial für Trump

Bis es am Super Tuesday ein Drittel der republikanischen Delegierten zu gewinnen gibt, muss Donald Trump sieben lange Wahlkampfwochen überstehen. Sollten die Vorwahlen in New Hampshire oder South Carolina eine Überraschung bereithalten, könnte das für den Favoriten zur Stolperfalle werden.

Donald Trump ist weiterhin der haushohe Favorit auf die republikanische Präsidentschaftsnominierung. Der deutliche Sieg in Iowa hat Trumps Position noch einmal deutlich gestärkt. Das erklärte Ziel des US-Präsidenten ist es, möglichst früh die nötigen Delegierten zu gewinnen, um die Vorwahl hinter sich zu lassen und sich auf seine Gerichtsverhandlungen und den Wahlkampf gegen Joe Biden konzentrieren zu können. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass es durchaus möglich ist, dass Trump bereits im März die Nominierung für sich entscheiden kann.

Vor Probleme stellen könnte Trump allerdings der langgezogene Zeitplan der frühen Vorwahlen bis zum Super Tuesday am 5. März. An diesem Tag finden in 16 Staaten und Territorien republikanische Vorwahlen statt. Die dortigen Wettbewerbe schütten insgesamt 874 Delegierte aus, was mehr als 35 Prozent der gesamten 2.429 Delegierten entspricht. Aktuell dominiert Trump die Umfragen in vielen dieser Staaten. Allein in den beiden delegiertenreichsten Staaten Texas und Kalifornien liegt Trump im Umfragenschnitt bei rund 60 Prozent.

Nun liegen in diesem Jahr zwischen den Iowa Caucuses und dem Super Tuesday allerdings insgesamt 50 Tage. Mit der Ausnahme von 2012 ist der Zeitraum größer als in jeder republikanischen Vorwahl seit 1988. Im Durchschnitt folgte der Super Tuesday 37 Tage nach den Iowa Caucuses. Bei der Hälfte der Wettbewerbe lag der Abstand sogar bei weniger als einem Monat.

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Auch wenn das Ergebnis in Iowa wie erwartet ausgegangen ist, kann New Hampshire wie schon so oft bei früheren Wahlen eine Überraschung bereithalten und Trump einen Denkzettel verpassen. Sollte es am kommenden Dienstag zu einem überraschend guten Abschneiden von Nikki Haley kommen, hätte diese mehr als vier Wochen Zeit, um mit Momentum im Rücken die Republikaner:innen in ihrem Heimatstaat South Carolina und in den ersten Super-Tuesday-Staaten von sich zu überzeugen. Zwischen South Carolina und dem Super Tuesday liegen dann weitere eineinhalb Wochen.

Wenn Trump Haley in New Hampshire allerdings deutlich besiegen sollte, hat sie kaum noch einen Pfad zur Nominierung. Dann könnte sich wiederum Ron DeSantis, den langen Wahlkampfzeitraum zunutze machen und sich als einzige Alternative zu Trump positionieren – ein Narrativ, das er seit Beginn seines Wahlkampfs erfolglos zu etablieren versuchte. DeSantis hat nach seinem zweiten Platz in Iowa New Hampshire bereits links liegen gelassen und seinen Fokus auf South Carolina gelegt. So durfte die wesentlich konservativere Wählerschaft dort besser zu seinem Politikstil passen. Allerdings liegt er im aktuellen Umfragenschnitt von South Carolina lediglich bei etwas mehr als 10 Prozent, weit abgeschlagen hinter Haley und Trump.

Selbst wenn Trump die Vorwahl in New Hampshire gewinnen sollte, wird er sich also voraussichtlich noch mehrere Wochen im Wahlkampf befinden, bevor er sich die Nominierung sichern kann.