Anti-Trump-Republikaner Asa Hutchinson kandidiert für Präsidentschaft
Asa Hutchinson will Donald Trump die republikanische Präsidentschaftsnominierung streitig machen und fordert den Ex-Präsidenten auf, seinen Wahlkampf angesichts der Anklage in New York zu beenden.
Der ehemalige Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, hat in einem Interview mit ABC News bekanntgegeben, dass er für die republikanische Präsidentschaftsnominierung kandidieren will. Der offizielle Kampagnenstart soll am 26. April in seiner Heimatstadt Bentonville, Arkansas stattfinden. Vor seinen zwei Amtszeiten als Gouverneur vertrat Hutchinson unter anderem den 3. Kongresswahlkreis von Arkansas und arbeitete in verschiedenen Rollen in der Regierung von US-Präsident George W. Bush.
Hutchinsons Ankündigung kommt wenige Tage nachdem bekannt wurde, dass Donald Trump im Rahmen eines Schweigegeldskandals um die Pornodarstellerin Stormy Daniels in New York angeklagt wurde. Während die meisten möglichen Trump-Herausforder:innen wie Nikki Haley die Anklageerhebung als politisch motiviert bezeichnen, fordert Hutchinson, dass Trump aus der Anklage Konsequenzen zieht.
Die Frage, ob er denke, dass Trump seine Kandidatur aufgrund der Anklage zurückziehen sollte, bejahte Hutchinson: „Das tue ich. Ich meine, zuallererst ist das Amt wichtiger als jede einzelne Person. Um des Präsidialamtes willen halte ich das für einen zu großen Nebenschauplatz und eine zu große Ablenkung und er muss sich auf sein ordentliches Verfahren konzentrieren können und es gilt die Unschuldsvermutung.“
Nachdem Donald Trump im Dezember 2022 seine dritte Präsidentschaftskandidatur angekündigt hatte, bezeichnete Hutchinson, der damals schon als möglicher Herausforderer Trumps gehandelt wurde, dessen erneuten Anlauf als „schlimmstes Szenario“ für die Republikanische Partei.
Mit seiner Forderung, dass Trump seine Kandidatur aufgeben solle, hebt sich Hutchinson maßgeblich vom restlichen Feld ab, das weiter vermeidet, auf direkte Konfrontation mit dem Ex-Präsidenten zu gehen. Zwar wirkt Hutchinsons Strategie angesichts des Einflusses Trumps auf die Republikanische Partei überaus riskant, allerdings benötigt er genau das, um sich von den anderen Kandidat:innen abzusetzen. So bewegt sich Hutchinsons Unterstützung in den bisherigen republikanischen Vorwahlumfragen bei maximal einem Prozentpunkt – sowohl national als auch in den ersten beiden Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire.
Auf letztere will sich der 72-Jährige fokussieren: „Ich habe Zeit in Iowa verbracht und ich liebe die Reaktion, die ich dort erhalte“, sagt Hutchinson. „In vielen dieser Staaten geht es immer noch um traditionellen Wahlkampf und außerdem ist dies eines der unberechenbarsten politischen Umfelder, die ich in meinem Leben gesehen habe. Daher denke ich, dass meine Botschaft der Erfahrung, des konsequenten Konservatismus und der Hoffnung für unsere Zukunft bei der Lösung der Probleme, mit denen die Amerikaner konfrontiert sind, Anklang findet.“
Hutchinsons Trump-Kritik macht ihn jedoch nicht automatisch zu einem moderaten Republikaner. Vielmehr vertritt er strikt konservative Positionen. So unterzeichnete er 2021 ein fast vollständiges Abtreibungsverbot mit dem expliziten Ziel, dem Supreme Court der vereinigten Staaten die Gelegenheit zu geben, das Recht auf Abtreibung aufzuheben. Zudem ließ Hutchinson ab 2017 wieder Todesurteile vollstrecken, die seit 2005 ausgesetzt waren.
Allerdings legte er auch sein Veto gegen ein Gesetz ein, das geschlechtsangleichende Gesundheitsversorgung für Minderjährige in Arkansas verbieten sollte. Hutchinson bezeichnete das Vorhaben als „extrem“. Hutchinsons Veto wurde anschließend vom Parlament überstimmt, allerdings wurde die Anwendung des Gesetzes vor Inkrafttreten von einem Bundesrichter ausgesetzt. Welche politischen Positionen Hutchinson für die Präsidentschaftswahl beziehen wird, dürfte sich in den Wochen nach seinem offiziellen Wahlkampfstart zeigen.
Quelle: ABC News
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