Mit einem äußerst knappen Sieg kann sich die moderate Demokratin Amy McGrath gegen den progressiven Kandidaten Charles Booker durchsetzen. McGrath wird somit im November gegen Mitch McConnell, den republikanischen Mehrheitsführer im Senat, antreten. Aufgrund der hohen Briefwahlquote dauerte es fast eine Woche, bis ein Gewinner ausgerufen wurde.
Charles Booker hatte eine späte Aufholjagt gegen die eigentliche Favoritin McGrath gestartet. Das machte sich auch im Wahlergebnis bemerkbar. Noch am Wahltag lag Booker leicht vorne, konnte aber keinen ausreichend großen Vorsprung aufbauen. Die teils weit im Vorfeld abgegebenen Briefwahlstimmen, insbesondere in den ländlichen Teilen Kentuckys, schoben McGrath letztendlich über die Ziellinie. Aktuell liegt sie mit mehr als 10.000 Stimmen in Führung.
Zu Beginn des Jahres war Booker in den Umfragen noch weit abgeschlagen. Gegen Ende des Rennens bekam er aber Unterstützung von zahlreichen Politikern des progressiven Flügels der Demokratischen Partei – unter anderem von Bernie Sanders, Elizabeth Warren und Alexandria Ocasio-Cortez. Auch Alison Lundergan Grimes, die 2014 gegen McConnell antrat, sprach sich für Booker aus. McGrath wiederum konnte auf die Unterstützung moderater Parteifreunde wie Pete Buttigieg und Amy Klobuchar zählen.
Für Amy McGrath wird der Wahlkampf gegen Mitch McConnell eine Mammutaufgabe. Der ranghöchste Republikaner im US-Senat ist nicht nur seit 1985 ungeschlagen, sondern kann auch auf umfassende finanzielle Mittel zurückgreifen. Ob die aktuelle Stimmung im Land und McConnells niedrigen Beliebtheitswerte in Kentucky ausreichen, ihm eine sechste Amtszeit zu verwehren bleibt abzuwarten.