Vorwahlen in den Vereinigten Staaten

Vom Sheriff bis zum Präsidenten: Bei Vorwahlen entscheiden demokratische und republikanische Parteimitglieder über ihre Kandidaten für die Wahl im November. Die wichtigste Vorwahl ist natürlich die zum Präsidenten. Das Rennen um die Parteinominierung hat eine weltweite mediale Aufmerksamkeit. Außerdem werden hier alle vier Jahre Spenden- und Ausgabenrekorde gebrochen.

Aber wie laufen die Vorwahlen ab, wie ist der Zeitplan für die einzelnen Wahlen und was ist das Besondere bei Spenden, Umfragen und TV-Debatten?

24 Kandidaten

12 TV-Debatten

57 Vorwahlen

3.768 Delegierte

US-Senatorin Elizabeth Warren bei ihrer Stimmabgabe am Wahltag.
Header_Vorwahlverfahren_by Elizabeth Warren
Elizabeth Warren, „Election Day 2018“, CC BY 2.0.

Vorwahlverfahren

Auf dem Weg zur Nominierung haben alle Kandidaten nur ein Ziel: 1.885 Delegierte und damit die Nominierung der Demokratischen Partei.

Auf dem Weg dahin müssen sie nicht nur Vorwahlen gewinnen, sondern auch ein kompliziertes Delegiertensystem durchschauen und immer die Sperrklausel im Blick haben.

Zeitplan der Vorwahlen

Vom Februar bis zum Juni müssen sich die demokratischen Kandidaten bei 57 Vorwahlen durchsetzen. Dabei fängt alles mit den frühen Vorwahlstaaten Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina an und mündet Anfang März in den Super Tuesday – der Rekordwahltag mit 15 parallel stattfindenden Wahlen. Erst im Juli wird in Milwaukee dann der offizielle Sieger nominiert und gegen Trump ins Rennen schickt.

Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg hält eine Rede in Iowa.
Header_Vorwahlkalender_by Pete for America

DelegiertenTracker

Wahlkampfspenden

348 Millionen Dollar: So teuer war die Vorwahl der Demokraten bisher und dabei haben die Wahlen noch überhaupt nicht begonnen. Diese Kosten sind nur mit millionenfachen Spenden – klein wie groß – zu stemmen. Deswegen verbringen die Kandidaten viel Zeit mit der Spenderakquise. Es sei denn, sie können ihren Wahlkampf selbst finanzieren wie die Milliardäre Tom Steyer und Michael Bloomberg.

Fundraising-Dinner der Republikanischen Partei in Arizona.
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Gage Skidmore, „Rand Paul Fundraising Dinner“, CC BY-SA 2.0.
Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren bei einer Phone-Session.
Header_Umfragen_Phone bank - Lawrence, MA_by Elizabeth Warren
Elizabeth Warren, „ Phone bank - Lawrence, MA“, CC BY 2.0.

Umfragen

Vorwahl-Umfragen sind traditionell eher unzuverlässig. 2008 sahen die Umfragen etwa Hillary Clinton in Iowa ganz vorn – am Ende gewann jedoch Barack Obama. Trotzdem geben uns Umfragen einen guten Überblick zum aktuellen Stand der Präsidentschaftswahl. Besonders wichtig sind hier die Umfragen in den ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire. Eine ähnlich große Rolle spielt der delegiertenreichste Vorwahlstaat Kalifornien.

Motivation für eine Kandidatur

Eine Präsidentschaftskandidatur ist aufreibend, stressig und mit vielen Strapazen verbunden. Trotzdem nehmen viele Kandidaten diese auf sich, obwohl sie nur eine winzige Chance haben, zu gewinnen.

Abgesehen von ihrem Ego gibt es noch mehrere weitere Erklärungen, warum sie auf Privatleben, Freizeit und Ruhe verzichten.

US-Senator Rand Paul signiert seine Autobiografie.
Header_Motivation_Rand Paul_by Gage Skidmore
Gage Skidmore, „Rand Paul “, CC BY-SA 2.0.
Republikanische TV-Debatte 2016 in Iowa.
Header_TV-Debatten_by Gage Skidmore
Gage Skidmore, „Ben Carson, Ted Cruz, Marco Rubio, Jeb Bush & John Kasich“, CC BY-SA 2.0.

Fernsehdebatten

TV-Debatten sind ein wichtiger Teil des Vorwahlkampfs, bei dem sich Kandidaten ohne landesweite Bekanntheit einem nationalen Publikum vorstellen können. Im Januar und Februar finden vier Debatten in kurzer Abfolge statt – passend zu den ersten vier Vorwahlen in Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina. Im Gegensatz zu den ersten Debatten, an denen regelmäßig insgesamt 20 Kandidaten teilgenommen haben, sind die Kriterien zur Qualifikation stetig schwieriger geworden. Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auf sieben geschrumpft.