Als Joe Biden 2008 zusammen mit Barack Obama ins Weiße Haus einzog, hatte er schon eine jahrzehntelange Karriere im US-Senat hinter sich. Biden war 36 Jahre lang US-Senator seines Heimatstaats Delaware und galt als äußerst erfahrener und geschickter Politiker. Im Kongress machte er sich einen Namen als außen- und sicherheitspolitischer Experte. Das war auch einer der Gründe, weswegen sich der damals noch unerfahrene Obama für Biden als Vizepräsidentschaftskandidat entschieden hat.
Nach einer erfolgreichen Wiederwahl und insgesamt acht Jahren im Weißen Haus galt Joe Biden 2015 als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge Obamas. Er haderte aber monatelang mit einer Entscheidung, nicht zuletzt wegen dem Tod seines Sohnes Beau. Trotzdem rechneten viele damit, dass Biden doch antreten würde. So hatte der TV-Sender CNN bei der ersten Fernsehdebatte der Demokraten sogar ein weiteres Podium für ihn bereitgestellt. Im Oktober 2015 gab er bekannt, nicht kandidieren zu wollen.
2019 wagte Joe Biden dann nach 1988 und 2008 den dritten Anlauf. Und sofort waren hohe Erwartungen an seine Kandidatur geknüpft. Neben Bernie Sanders ging Biden direkt als Favorit ins Rennen um die Nominierung der Demokraten. Er kann auf ein breites Spendernetzwerk zurückgreifen und hat einen guten Stand innerhalb der Partei.
Alter: | 77 Jahre | |
Bundesstaat: | Delaware | |
Letztes politisches Amt: | 47. US-Vizepräsident | |
Politische Ausrichtung: | Moderater Demokrat |
Nationale Umfragewerte
Aktueller Bargeldstand
So konnte er innerhalb der ersten 24 Stunden seines Wahlkampfs Spenden in Höhe von 6,3 Millionen Dollar sammeln. Nach einem Quartals hatte Biden insgesamt fast 22 Millionen Dollar an Spenden erhalten. Auch in den Umfragen stand Biden sofort an der Spitze des Feldes.
Joe Biden vertritt den moderaten Flügel der Demokratischen Partei. Er ist davon überzeugt, damit die demokratischen Vorwahlen gewinnen und im November Donald Trump besiegen zu können. Er will vor allem Wechselwähler überzeugen und so die wichtigen Swing-States Ohio, Florida, Michigan und Wisconsin gewinnen. 2016 gewann Donald Trump dort und konnte sich so die Präsidentschaft sichern.
Werdegang
Ist Joe Biden zu alt?
Schon 2016 wurde Bidens hohes Alter hitzig diskutiert – damals war er 73. Für die anstehende Präsidentschaftswahl ist das Thema nicht weniger relevant. Mit einem Sieg wäre Biden bei seiner Vereidigung 78 Jahre alt. Bidens schwacher Auftritt bei den ersten beiden TV-Debatten ließ die Diskussion um sein Alter wieder aufgeflammt.
Auch bei mehreren Wahlkampfauftritten im ersten Vorwahlstaat Iowa unterliefen ihm einige Versprecher. Beispielsweise sagte er, „arme Kinder“ seien ebenso schlau und talentiert wie „weiße Kinder“. Bidens demokratische Konkurrenten wissen genau, dass sie sein Alter nicht kritisieren können, zumal viele von ihnen ein ähnlich hohes Alter haben wie er. Donald Trump hingegen ist weniger zimperlich und stellte sofort die mentale Verfassung von Joe Biden infrage.
Bisher machte sich Bidens Alter aber weder in den Umfragen, noch in den Spendensummen bemerkbar. Er ist ungebrochen populär und aktuell wohl auch Favorit auf die Präsidentschaft.