Die vom Milliardär Charles Koch finanzierte Gruppe „Americans for Prosperity Action“ wird Nikki Haley statt Ron DeSantis als Trump-Alternative im republikanischen Vorwahlwahlkampf unterstützen. Neben umfassendem Haustür- und Telefonwahlkampf wird AFPA in den kommenden Wochen einem Memo zufolge zudem eine Werbekampagne für Haley starten, die sich über TV, Internet und klassische Postwurfsendungen erstreckt.
Kurz notiert
Donald Trump hat seine Kritik an der Gesundheitsreform der Obama-Administration erneuert und angekündigt, dass er Alternativen zum Affordable Care Act suche. Dass sich der Ex-Präsident auf den Gesundheitsbereich stürzt, in dem die Wähler:innen seiner Partei aktuell wenig Vertrauen schenken, will die Biden-Kampagne im kommenden Wahlkampf ausnutzen. Seit der Einführung 2010 ist es der Republikanischen Partei trotz jahrelanger Bemühungen nicht gelungen, Obamacare abzuschaffen. Entsprechend zurückhaltend reagierte die republikanische Senatsfraktion auf Trumps Vorstoß, wie Politico berichtet.
Der Mitgründer der US-Baumarktkette Home Depot, Ken Langone, erwägt, Nikki Haley statt Ron DeSantis zu unterstützen. Gegenüber CNBC sagte Langone in einem Interview: „Die einzige Person, die ich sehe, die Trump Paroli bieten kann, ist Nikki Haley.“ Langone will Haley kommende Woche in New York treffen. Haley konnte sich Anfang des Monats bereits die Unterstützung eines weiteren Großspenders sichern.
Die langsame Stimmenauszählung in manchen US-Bundesstaaten lässt viel Spielraum für Desinformation – besonders prekär war das 2020 angesichts des hohen Briefwahlaufkommens. Das soll sich nun in vielen Bundesstaaten bessern, wie Politico berichtet. So soll beispielsweise die Vorverarbeitung von Briefwahlunterlagen in Michigan und Wisconsin früher beginnen können. Eine Ausnahme bleibt Pennsylvania: Dort dürfen eingegangene Briefwahlunterlagen auch weiterhin erst vorverarbeitet werden, wenn die Wahllokale öffnen.
Chris Christie sieht sich einem Bericht der Financial Times zufolge zunehmendem Druck ausgesetzt, seine Präsidentschaftskandidatur zeitnah aufzugeben. Zwar liegt der Trump-Kritiker im Umfragenschnitt von New Hampshire aktuell auf dem dritten Platz hinter Donald Trump und Nikki Haley. Seine Kritiker:innen werfen Christie allerdings vor, er verhindere, dass sich eine Alternative zu Trump etablieren kann.
That’s stupid!
Joe Biden, US-Präsident
Eine Gruppe, die den demokratischen Biden-Herausforderer Dean Phillips unterstützt, hat in New Hampshire eine Reihe von Werbeanzeigen gegen den US-Präsidenten geschaltet. Darin heben sie unter anderem dessen schwache Umfragewerte gegen Donald Trump hervor. In Anlehnung an John F. Kennedy fordern die Clips, dass Joe Biden „die Fackel weiterreichen“ solle. Phillips setzt alles auf den ersten Primary-Staat New Hampshire, in dem Biden nicht auf dem Wahlzettel steht.
Die Pro-DeSantis-Gruppe Fight Right attackiert Nikki Haley in einem neuen Werbespot für ihre Aussage, Hillary Clinton sei der Grund, warum sie in die Politik gegangen ist. Der Clip reißt dabei Haleys Worte aus den Kontext, dass sie Clinton als Wegbereiterin für andere Frauen sah, aber politisch nicht mit ihr übereinstimmte, wie NBC News berichtet.
Donald Trumps Wahlkampfteam hat die ersten TV-Werbespots des aktuellen Präsidentschaftswahlkampfs in den beiden ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire gebucht. Die Werbung in Iowa soll ab dem 1. Dezember gesendet werden. Zuletzt hatte Nikki Haleys Kampagne Werbeschaltungen in den beiden Staaten in Höhe von 10 Millionen US-Dollar bekanntgegeben.
Ron DeSantis hat sich die Unterstützung des einflussreichen Evangelikalenführers Bob Vander Plaast im ersten Vorwahlstaat Iowa gesichert. Vander Plaast hat seit 2008 immer erfolgreich auf den Kandidaten gesetzt, der am Ende die republikanische Vorwahl in Iowa für sich entscheiden würde. Von ihnen gewann jedoch keiner die republikanische Nominierung.