Ron DeSantis plant Start seiner Präsidentschaftskampagne auf Twitter an der Seite von Elon Musk

Lange hat er auf sich warten lassen, doch nun soll es am Mittwoch soweit sein: Ron DeSantis plant, um Mitternacht deutscher Zeit seinen Kampagnenstart für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bekannt zu geben, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Der Ort für DeSantis‘ Ankündigung soll – sehr unkonventionell – Twitter sein. Dabei soll der republikanische Gouverneur Floridas den Beginn seiner Präsidentschaftskampagne bei einem gemeinsamen Auftritt mit Twitter- und Tesla-Chef Elon Musk einläuten.

Nach der Ankündigung auf Twitter soll es allerdings vergleichbar konventionell weitergehen. Zwei Stunden später ist ein Interview mit Fox News geplant und am Wochenende wird DeSantis wichtige Spender:innen in Miami um sich versammeln, um den finanziellen Grundstein für seine Kampagne zu legen. In der Folgewoche wird DeSantis dann die ersten Vorwahlstaaten wie Iowa und New Hampshire besuchen.

Klar ist, dass DeSantis in seinen ersten Wahlkampfwochen Boden auf Donald Trump gut machen muss. So hat der 44-Jährige seit Januar, als er im nationalen Umfrageschnitt auf 33 Prozent kam, massiv an Zuspruch eingebüßt. Zwar befindet er sich weiter auf dem zweiten Platz hinter Donald Trump, aber mittlerweile kommt er der Marke von 20 Prozentpunkten sehr nahe. So schlecht stand DeSantis zuletzt im Oktober 2022 da.

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Mit dem Twitter-Auftritt sucht DeSantis den Schulterschluss zu Elon Musk, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Meinungsfreiheit auf Twitter auszubauen, dabei aber die Plattform vor allem wieder für Agitatoren von Rechtsaußen geöffnet hat – ein idealer Nährboden für das Anti-Woke-Narrativ von DeSantis.

Gleichzeitig ist es ein Fingerzeig in Richtung Donald Trump, der die Plattform insbesondere während seines ersten Präsidentschaftswahlkampfs als maßgebliches Kommunikationsmittel nutzte. Nachdem Trump nach dem Sturm aufs Kapitol Anfang Januar 2021 dauerhaft von Twitter gebannt wurde, schaltete Musk den Account des Ex-Präsidenten im vergangenen November wieder frei. Trump kehrte jedoch nicht aktiv auf die Plattform zurück, sondern postet stattdessen bis heute auf seiner eigenen Twitter-Alternative Truth Social.

Unweigerlich stellt sich mit Musks Verbindung zu DeSantis auch die Frage nach der Neutralität von Twitter hinsichtlich des Präsidentschaftswahlkampfs. Einerseits ist davon auszugehen, dass der Tech-Milliardär seine persönliche Reichweite von mehr als 140 Millionen Followern nutzen wird, um die Ankündigung von DeSantis auf Twitter zu verbreiten.

Andererseits könnte er auch veranlassen, dass DeSantis‘ Tweets priorisiert werden – wie er es Berichten zufolge im Februar bereits mit seinen eigenen Tweets gehandhabt hat. Noch ist nicht bekannt, ob Musk DeSantis auch formell und gegebenenfalls finanziell unterstützten oder ihm lediglich die Bühne auf Twitter bieten wird.

Quelle: NBC News, New York Times, Fox News