Trump und Biden nähern sich Entscheidung über Präsidentschaftskandidatur

Weniger als einen Monat vor den Midterms am 8. November haben Joe Biden und sein Vorgänger Donald Trump erneut in Aussicht gestellt, 2024 wieder für die Präsidentschaft zu kandidieren.

„Meine Frau denkt, dass wir etwas sehr Wichtiges tun und ich mich nicht davon abwenden sollte.“ So beschrieb Joe Biden die Zustimmung von First Lady Jill Biden zu seinen Plänen, 2024 für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. In einem Interview mit dem TV-Sender MSNBC erklärte Biden, er beabsichtige, sich der Wiederwahl zu stellen, die endgültige Entscheidung aber noch nicht treffen zu wollen – unter anderem aufgrund der zusätzlichen Regularien, denen Präsidentschaftskandidat:innen unterliegen.

Seit seiner Amtsübernahme hat der US-Präsident immer wieder gesagt, er habe vor, für eine zweite Amtszeit bereit zu stehen. Sein Alter und seine Gesundheit stehen allerdings weiter als große Fragezeichen über einer weiteren Kandidatur. Der 1942 geborene Biden wäre zu Beginn einer zweiten Amtszeit im Januar 2024 82 Jahre alt. Bisher zeichnet sich nicht ab, dass Biden mit ernstzunehmender Konkurrenz bei den demokratischen Vorwahlen rechnen müsste, falls er diesen Schritt geht.

Auch Donald Trump hält sich weiter im Gespräch für die Nominierung seiner Partei. So zuletzt am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Texas. Wie Axios berichtet, wiederholte der ehemalige Präsident dort erneut die falsche Behauptung, er habe die letzten beiden Präsidentschaftswahlen gewonnen. „Und jetzt, um unser Land wieder erfolgreich, sicher und glorreich zu machen, werde ich es wahrscheinlich wieder tun müssen“, sagte Trump.

Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder in den Raum gestellt, einen erneuten Anlauf für die Präsidentschaft zu starten. Vergangene Woche kritisierte er Mitglieder seines früheren Kabinetts, darunter sein Vizepräsident Mike Pence, als „sehr unloyal“, wenn sie gegen ihn für die Präsidentschaft kandidieren würden.

Im Gegensatz zu Joe Biden wäre Trumps Weg zur Nominierung der Republikanischen Partei bei weitem nicht gesichert. Bisher liegt Donald Trump sowohl in den nationalen Vorwahlumfragen als auch nahezu allen der beiden ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire vor seinen möglichen Konkurrent:innen. Aktuell hat sich Floridas Gouverneur Ron DeSantis als schärfster Gegenkandidat herauskristallisiert. Mehr als ein Jahr vor Beginn der Vorwahlsaison und ohne erklärte Kandidat:innen sind die Umfragen jedoch nur wenig aussagekräftig.

Neben Trump, Pence und DeSantis wird auch damit gerechnet, dass moderatere Republikaner:innen wie die Gouverneure Chris Sununu aus New Hampshire und Marylands Larry Hogan ins Rennen um die Präsidentschaftsnominierung ihrer Partei einsteigen könnten.

Noch ist unklar, wann Biden und Trump ihren Worten Taten folgen lassen und ihre Entscheidungen bekanntgeben. Während sich Biden grundsätzlich Zeit lassen kann, könnte Trump eine Ankündigung kurz nach den Zwischenwahlen anstreben, um möglichen Konkurrent:innen zuvorzukommen und frühzeitig Spender:innen und Unterstützer:innen an sich zu binden.

Quellen: Axios, MSNBC