Republikanische Senats-Super-PAC verlagert Werbemillionen von Arizona nach Ohio

Die Neuausrichtung der republikanischen Werbegelder ist ein weiteres Zeichen, dass die Republikanische Partei bei den Wahlen für den US-Senat im November zunehmend in die Defensive rückt.

Der Senate Leadership Fund, eine Wahlkampforganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine republikanische Mehrheit im US-Senat zu erringen, zieht einen Teil seiner Werbebuchungen in Arizona sowie Alaska zurück. Diese 9,7 Millionen US-Dollar sollen einem Bericht von Politico zufolge stattdessen in die Verteidigung des Senatssitzes in Ohio fließen, der aktuell vom scheidenden US-Senator Rob Portman gehalten wird.

Die republikanischen Vorwähler:innen haben Anfang Mai J.D. Vance als möglichen Nachfolger Portmans nominiert. Vance tut sich allerdings in den letzten Umfragen schwerer gegen seinen demokratischen Herausforderer Tim Ryan als es in zunehmend republikanischer wählenden Bundesstaat Ohio zu erwarten gewesen wäre.

Zu den Umfragen der Senatswahl 2022 in Ohio

Auch finanziell sieht es für den demokratischen Kongressabgeordneten besser aus. Insgesamt hat Ryan für seine Kampagne rund 21 Millionen US-Dollar an Spenden erhalten, von denen er Ende Juni noch rund 3,5 Millionen zur Verfügung hatte. Vance hingegen hatte von 3,5 eingenommenen Millionen zum selben Zeitpunkt bereits nahezu 3 Millionen US-Dollar ausgegeben. Die Vorwahlkampagne des Republikaners wurde vom Venture Capitalist Peter Thiel unterstützt. Ob dieser allerdings weitere Millionen in Vances Wahlkampf investieren wird, ist unklar. Umso wichtiger sind die knapp 10 Millionen US-Dollar, die der Senat Leadership Fund in Ohio ausgeben will, für seine Kampagne.

Dass 8 Millionen von diesem Geld aus TV-Werbeplätzen kommen, die eigentlich zur Unterstützung der Kampagne von Blake Masters gedacht waren, gibt einen aufschlussreichen Einblick in den Stand des dortigen Rennens. So galt Arizona bisher als eine der besten Gelegenheiten der Republikaner:innen, der Demokratischen Partei bei den Zwischenwahlen am 8. November einen Senatssitz abzunehmen. Allerdings hat der demokratische Amtsinhaber Mark Kelly mit rund 25 Millionen US-Dollar ein massives Finanzpolster gegenüber Masters aufgebaut, der Mitte Juli nur noch 1,5 Millionen zur Verfügung hatte. Auch in den Umfragen liegt Kelly bisher durchgehend vor seinem republikanischen Konkurrenten.

Die Anzeigenstornierung in Alaska hingegen zeigt, wie zuversichtlich die Republikaner:innen im Senat sind, dass die Amtsinhaberin Lisa Murkowski ihre von Donald Trump unterstützte Parteikollegin Kelly Tshibaka schlagen können wird. Bei der parteiübergreifenden Vorwahl landete Murkowski an der Spitze des Feldes und qualifizierte sich als erste von vier Kandidat:innen für die Wahl im November. Dass dieser Senatssitz in den Händen der Republikanischen Partei bleiben wird, steht angesichts des Vorwahlergebnisses außer Frage.

Quelle: Politico