Demokratischer Nachwahlsieg in New York entfacht Zwischenwahlhoffnung

Der demokratische Kandidat Pat Ryan gewinnt die Nachwahl im 19. Kongresswahlkreis von New York. Der Sieg macht den Demokrat:innen Hoffnung, mit einem Fokus auf das Thema Abtreibung die befürchtete Wahlschlappe im November abzumildern.

In einer überraschenden Wendung gewinnt der demokratische Kandidat Pat Ryan die Nachwahl in New Yorks 19. Kongresswahlkreis. Ryan, der seinen Wahlkampf nahezu komplett auf das das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche ausgerichtet hatte, erhielt 51,11 Prozent der Stimmen. Sein republikanischer Konkurrent Marcus Molinaro unterlag knapp mit 48,89 Prozent. Ryan wird jetzt die restliche Amtszeit von Antonio Delgado ausfüllen, der seinen Sitz im Kongress aufgegeben hatte, um den Posten des Vizegouverneurs von New York zu übernehmen.

Die Nachwahl im 19. Kongresswahlkreis von New York war mit Spannung erwartet worden. So zeichnet sich der Wahlkreis besonders durch seine Wechselstimmung aus. 2016 gewann hier noch Donald Trump und vier Jahre später stimmte der Wahlkreis knapp für Joe Biden. Außerdem hatten die beiden Kandidaten auf die Themen gesetzt, mit denen ihre Parteien auch bei den Zwischenwahlen im November punkten wollen: Abtreibung bei den Demokrat:innen und Inflation bei der Republikanischen Partei.

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Die letzten Umfragen hatten den Republikaner Molinaro teils deutlich in Führung gezeigt. Für demokratische Kandidat:innen im ganzen Land wäre selbst eine knappe Niederlage Ryans ein positives Signal gewesen, dass ein Pro-Abtreibungswahlkampf erfolgversprechend sein kann. Dass sich Ryan jetzt sogar durchsetzen konnte, dürfte mehr als nur ein Hoffnungsschimmer für die Demokratische Partei sein.

Die niedrigen Zustimmungswerte von Präsident Joe Biden und das traditionell schlechte Abschneiden der Regierungspartei bei Zwischenwahlen ließen lange vermuten, dass die Republikaner:innen bei den diesjährigen Zwischenwahlen am 8. November starke Zugewinne verbuchen würden. Doch dann kam das Dobbs-Urteil des Supreme Court, das das landesweite Recht auf Abtreibung aufhob, und mit ihm ein Wiedererstarken der Demokratischen Partei.

Grundsätzlich sollte zwar nicht zu viel in Nachwahlergebnisse hineininterpretiert werden. Trotzdem lässt sich aus dem demokratischen Sieg so kurz vor den Zwischenwahlen schließen, dass die Partei in einer besseren Position ist als zuvor angenommen.