Alles Wissenswerte zu den Vorwahlen in Florida und Oklahoma

Bei den heutigen Vorwahlen in Florida nominieren die Vorwähler:innen unter anderem ihre Kandidat:innen für den US-Senat und den Gouverneursposten. Besonders umkämpft ist im Sunshine State die demokratische Gouverneursvorwahl. In Oklahoma finden zudem unter anderem Stichwahlen für die Nominierung in beiden Senatsrennen des Staates statt.

Das wohl interessanteste Rennen des heutigen Wahltags dürfte die demokratische Gouverneursvorwahl in Florida sein. Dabei tritt der Kongressabgeordnete Charlie Crist gegen Floridas direkt gewählte Landwirtschaftsministerin Nikki Fried an. Crist geht als Favorit in die Vorwahl um das Amt, das er bereits von 2007 bis 2011 innehatte – damals noch als Republikaner.

2010 kündigte Crist an, nicht für die Wiederwahl, sondern den US-Senat zu kandidieren. Im Laufe des republikanischen Vorwahlkampfs fiel Crist in den Umfragen allerdings nach anfänglicher Führung hinter Marco Rubio zurück und zog sich vor der Meldefrist aus dem Rennen zurück, um stattdessen als unabhängiger Kandidat anzutreten. Am Ende erhielt er aber nur knapp 30 Prozent der Stimmen und unterlag Rubio.

Zwei Jahre später wechselte Crist zur Demokratischen Partei und startete 2014 einen neuen Anlauf für das Gouverneursamt, verlor allerdings knapp mit einem Prozentpunkt Rückstand auf den Republikaner Rick Scott.

Nikki Fried wiederum versucht Crists Erfahrung zu kontern und wirbt mit dem Wahlkampfslogan „Something new for Florida“. Ohne zuvor ein politisches Amt gewonnen zu haben, entschied die heute 44-Jährige vor vier Jahren die Wahl zur Landwirtschaftsministerin für sich und besetzte damit einen Platz im Kabinett von Gouverneur Ron DeSantis – den republikanischen Amtsinhaber, den Crist und Fried im November besiegen wollen. 2017 hielt Fried zudem zusammen mit 16 weiteren aufstrebenden Politiker:innen die Keynote-Rede des Demokratischen Nominierungsparteitags.

Die Umfragen sehen Crist grundsätzlich vorne, allerdings gab es immer wieder vereinzelte Ausreißer, die Fried in Crists Nähe oder sogar vor ihrem Kontrahenten zeigten. Letztendlich dürfte aufgrund der notorisch niedrigen Wahlbeteiligung bei Vorwahlen in Florida entscheidend sein, wer die eigenen Unterstützer:innen besser mobilisieren kann.

Zu den Umfragen der Gouverneurswahl 2022 in Florida

Ron DeSantis muss sich hingegen keiner innerparteilichen Konkurrenz stellen und so meldete seine Kampagne, dass der republikanische Amtsinhaber zum Stichtag des 29. Juli rund 125 Millionen US-Dollar zur Verfügung hatte.

Bei den Vorwahlen für die Senatswahl hat der republikanische Amtsinhaber Marco Rubio auch keine Gegenkandidat:innen und ebenso hat die Demokratin Val Demings nicht mit nennenswerten Widerstand zu rechnen. Eine kürzliche Umfrage der University of North Florida zeigte sie bei 80 Prozent der Stimmen.

Stichwahlen in Oklahoma

Gleichzeitig mit den Vorwahlen in Florida finden auch Stichwahlen in der republikanischen Hochburg Oklahoma statt, bei denen die Wähler:innen über die finalen Nominierten ihrer Parteien abstimmen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen dabei die beiden republikanischen Senatskandidaten Markwayne Mullin und T. W. Shannon, die die Nachfolge des scheidenden US-Senators Jim Inhofe antreten wollen.

Da Mullin bei der Vorwahl am 28. Juni zwar auf dem ersten Platz lag, aber knapp die absolute Mehrheit verfehlte, muss er sich bei der Stichwahl erneut den Wähler:innen stellen. Der Kongressabgeordnete erhielt nach seinem dominierenden Auftreten in der ersten Abstimmungsrunde unter anderem die Unterstützung von Donald Trump sowie auf den letzten Metern auch vom amtierenden Gouverneur des Staates, Kevin Stitt.

Auch in den Umfragen liegt Mullin vergleichsweise deutlich von Shannon. Zwar hat der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses von Oklahoma zuletzt leicht an Boden gut machen können. Ob das allerdings reicht, ist angesichts der prominenten Unterstützung und des Erstrundenergebnisses fraglich.

Zu den Umfragen der Senatsnachwahl 2022 in Oklahoma