Colorado: US-Senator Bennet erwartet im November ein moderater Republikaner

Michael Bennet wird im November gegen den moderaten Unternehmer Joe O’Dea antreten. Der extreme Republikaner Ron Hanks scheiterte mit seiner Kandidatur.

Der amtierende US-Senator Michael Bennet wird bei der Wahl am 8. November auf den Republikaner Joe O’Dea treffen. Der Unternehmer setzte sich bei der republikanischen Vorwahl gegen den erzkonservativen Leugner des Wahlsiegs von Joe Biden, Ron Hanks, durch. O‘Dea erhielt rund 55 Prozent der Stimmen. Bennet selbst hatte keine innerparteiliche Konkurrenz.

Angesichts der kürzlichen Aufhebung des landesweiten Abtreibungsrechts durch den Supreme Court waren auch die Positionen der beiden republikanischen Kandidaten zu diesem hitzig diskutierten Politikfeld in den Fokus gerückt. Der moderate O’Dea unterstützt ein Recht auf Abtreibung zu Beginn der Schwangerschaft sowie in Fällen von Vergewaltigung, Inzest und wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Damit stand er in starkem Kontrast zu Hanks, der ein Abtreibungsverbot ohne jegliche Ausnahmen befürwortet.

O’Dea versuchte in seinem Wahlkampf traditionellere republikanische Themen wie Jobs, die Staatsverschuldung und Inflation in den Vordergrund zu stellen. Damit ist er bestens gegen Bennet für die Wahl im Herbst aufgestellt und hat entgegen zahlreicher anderer republikanischer Kandidat:innen nicht mit dem Ballast extremer Vorwahlpositionen zu kämpfen.

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Zudem konnte O’Dea auch fast 4 Millionen US-Dollar Unterstützung für seinen republikanischen Kontrahenten überwinden. Eine demokratische Wahlkampforganisation hatte Hanks‘ Wahlkampf indirekt mit Werbeanzeigen unterstützt, um dafür zu sorgen, dass Bennet gegen einen vermeintlich schwächeren Kandidaten antreten muss.

Diese Strategie hätte jedoch auch komplett schief gehen können. Wenn in diesem Jahr die Wechselstimmung doch stärker ist als es die Demokrat:innen vermuten, kann sie auch Kandidaten wie Hanks ins Amt spülen – trotz ihrer Fehler und Positionen. Und dann müssten sich die Demokrat:innen vorwerfen lassen, mit daran beteiligt gewesen zu sein, einen extremen Republikaner in den Senat gebracht zu haben. Mit O’Deas Sieg wird es zumindest in Colorado jedoch nicht dazu kommen.

Quelle: NBC News