Alaska: Sarah Palin legt mit Vorwahlsieg wichtige Grundlage für Kongressnachwahl

Alaskas Ex-Gouverneurin Sarah Palin schneidet bei der parteiübergreifenden Vorwahl für die Kongressnachwahl im August auf dem ersten Platz ab und qualifiziert sich als eine von vier Kandidat:innen.

Sarah Palin hat sich als eine von vier Kandidat:innen für die Kongressnachwahl in Alaska am 16. August qualifiziert. Die ehemalige Gouverneurin des Staates erhielt bei der parteiübergreifenden Vorwahl knapp über 28 Prozent der Stimmen und landete deutlich auf dem ersten Platz. Zudem qualifizierte sich das republikanische Mitglied der demokratischen Begich-Dynastie, Nick Begich, mit rund 19 Prozent sowie der ehemalige unabhängige Senatskandidat Al Gross mit 12,75 Prozent. Mit Mary Peltola hat sich auf Platz vier auch eine demokratische Kandidatin qualifiziert.

Santa Claus, ein Kommunalpolitiker aus der Kleinstadt North Pole in Alaska, landet nach aktuellem Stand nur auf Platz sechs und qualifiziert sich somit nicht. Claus, der früher Thomas O’Connor hieß, hat den Namen angenommen, um auf Kindergesundheit und -fürsorge aufmerksam zu machen.

Im Rahmen der Nachwahl soll Alaskas einziger Sitz im Repräsentantenhaus neu besetzt werden, nachdem der bisherige Amtsinhaber, der Republikaner Don Young, im März verstorben war.

Palin, die als republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin an der Seite von John McCain 2008 nationale Prominenz erlangt hat, hatte das Rennen mit ihrer Bekanntheit früh dominiert. Allerdings hat ihr Vorwahlsieg nur begrenzte Aussagekraft über ihre Chancen bei der Nachwahl im August. Denn dort treten die vier bestplatzierten Vorwahlkandidat:innen im Rahmen eines Rangwahlsystems gegeneinander an.

Statt sich wie vor der Wahlrechtsreform 2020 mit einem Kreuz für eine:n Kandidat:in zu entscheiden, nummerieren die Wähler:innen diese von eins bis vier durch – geben den Kandidat:innen also Ränge von ihrer ersten bis zur letzten Wahl. Sollte bei der ersten Auszählrunde niemand mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen, werden Schritt für Schritt die Letztplatzierten eliminiert und deren Stimmen neu verteilt, bis ein:e Sieger:in feststeht. Die Nachwahl ist die erste Bewährungsprobe für das neue Wahlsystem in Alaska. Es soll unter anderem verhindern, dass extreme Kandidat:innen mit einer relativen Mehrheit gewinnen können.

Aus finanzieller Sicht gehen Palin, Begich und Gross von einer ähnlichen Ausgangsposition in den nun folgenden zweimonatigen Wahlkampf. Sie hatten bis zum Stichtag des 22. Mai alle etwas mehr als eine halbe Million US-Dollar an Spendengeldern erhalten. Davon haben Gross und Palin jeweils noch rund 100.000 US-Dollar übrig. Nur Begich sticht mit 716.272 US-Dollar heraus, da er seiner eigenen Kampagne ein Darlehen in Höhe von 650.000 US-Dollar gegeben hat.

Update (17. Juni 2022): Aktualisierung des Wahlergebnisses und Ergänzung der Qualifizierung der Demokratin Mary Peltola.