Vorwahlen am 24. Mai: Die wichtigsten Rennen in Alabama, Arkansas, Georgia und Texas

Von Georgia und Alabama über Arkansas nach Texas: Am Dienstag stehen eine Reihe interessanter und spannender Rennen auf dem Programm.

Die wohl spannendste Vorwahl am 24. Mai wird in der republikanischen Hochburg Alabama zwischen Katie Britt, Mo Brooks und Michael Durant stattfinden (wir berichteten). Alle drei Kandidat:innen liegen aktuell nahezu gleichauf und es scheint bisher nur sicher, dass es zu einer Stichwahl am 21. Juni kommen wird – nicht aber, wer sich qualifiziert. Einer solchen wird sich Kay Ivey voraussichtlich entziehen können. Die amtierende Gouverneurin von Alabama bewegt sich in den bisherigen Umfragen deutlich vor ihren Konkurrent:innen bei rund 50 Prozent der Stimmen.

In Georgia ist hingegen die republikanische Vorwahl für das Amt des Secretary of State am spannendsten. Der Secretary of State ist in Georgia für die Durchführung der Wahlen verantwortlich. Amtsinhaber Brad Raffensperger, der sich 2020 weigerte, für Donald Trump Wahlbetrug zu begehen, muss sich einem Herausforderer stellen, der vom Ex-Präsidenten unterstützt wird. Eine Umfrage von Landmark Communications zeigte den Kongressabgeordneten Jody Hice zwei Tage vor der Wahl bei 39,3 Prozent und Raffensperger bei 38 Prozent. Rund zehn Prozent der Befragten sind noch unentschieden. Eine Stichwahl ist wahrscheinlich.

Die Gouverneurs- und Senatsvorwahlen im Südstaat lassen hingegen kaum Überraschung erwarten. Bei der Gouverneursvorwahl deutet alles darauf hin, dass sich der republikanische Amtsinhaber Brian Kemp deutlich gegen seinen von Donald Trump unterstützten Herausforderer David Perdue durchsetzen wird. Die demokratische Gouverneurskandidatin Stacey Abrams kandidiert ohne innerparteiliche Gegner:innen.

Der republikanische Senatskandidat Herschel Walker wiederum ist seinen Konkurrent:innen in den letzten Umfragen so weit voraus, dass er sich um eine mögliche Stichwahl keine Gedanken machen muss. Auf Seiten der Demokrat:innen sieht es bei Georgias US-Senator Raphael Warnock ähnlich aus.

Texas wiederum ist bereits bei den Stichwahlen angekommen. Entsprechend stehen an diesem Wahltag nur wenige Rennen an, bei denen es aber um alles geht. Besondere Aufmerksamkeit erhält auf Seiten der Republikaner:innen die Vorwahl für den Posten des Generalstaatsanwalts. Dabei muss der skandalbehaftete Amtsinhaber Ken Paxton gegen George Prescott Bush, den Sohn des Ex-Gouverneurs von Florida, Jeb Bush, antreten. Aktuelle Umfragen der University of Texas at Tyler und CWS Research sehen den wegen Betrugs angeklagten Paxton vor Bush.

Für die Demokratische Partei wird vor allem die Stichwahl im 28. Kongresswahlkreis von Texas richtungsweisende Bedeutung haben. Am 1. März wurde Amtsinhaber Henry Cuellar in eine Stichwahl gezwungen, da er nur 48,66 Prozent der Stimmen erhielt. Seine progressive Herausforderin Jessica Cisneros kam mit 1.005 Stimmen Abstand auf 46,62 Prozent. Cuellar gilt als einer der konservativsten Demokrat:innen im Repräsentantenhaus.

Mit der Möglichkeit, dass der Supreme Court noch vor dem Sommer das Recht auf Abtreibung aufheben könnte, ist Cuellars Position als Abtreibungsgegner erneut heiß diskutiert worden. Diese Stichwahl könnte Aufschluss darüber geben, ob angesichts des aktuellen politischen Klimas noch Platz für Abtreibungsgegner:innen in der Demokratischen Partei ist.

Die Vorwahlen in Arkansas hingegen werden voraussichtlich kaum überraschen. Wie Alabama ist der Staat mittlerweile eine republikanische Hochburg und somit dürften die Vorwahlen der Republikanischen Partei bereits die eigentliche Entscheidung darüber fällen, wer den Bundesstaat ab Januar 2023 als Gouverneur:in und US-Senator:in vertreten wird. Im Senatsrennen liegt Amtsinhaber John Boozman in einer kürzlichen Umfrage mit 45 Prozent der Stimmen deutlich vor seinen innerparteilichen Konkurrent:innen.

Die Gouverneursvorwahl wiederum dürfte an Sarah Huckabee Sanders gehen. Nach und nach haben sich im Laufe des Vorwahlkampfs sowohl die Generalstaatsanwältin von Arkansas, Leslie Rutledge, und der Vizegouverneur von Arkansas, Tim Griffin, und damit Huckabee Sanders‘ einzige ernstzunehmende Konkurrent:innen aus dem Rennen zurückgezogen. Die neuste Umfrage aus dem vergangenen März zeigt, dass die Tochter des früheren Gouverneurs Mike Huckabee 30 Prozentpunkte Vorsprung auf ihren voraussichtlichen demokratischen Gegner Chris Jones hat.