Republikanische Partei verlässt Debattenkommission

Nach anhaltender Kritik beendet die Republikanische Partei ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Commission on Presidential Debates.

Die republikanische Partei hat ihre Drohung wahr gemacht und zieht sich aus der überparteilichen Commission on Presidential Debates zurück. Die Parteivorsitzende Ronna McDaniel bezeichnete die Kommission in einem Statement als voreingenommen und nicht bereit, die TV-Duelle zu reformieren.

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Im Januar hatte die Republikanische Partei bereits damit gedroht, zukünftigen Präsidentschaftskandidat:innen zu untersagen, an den TV-Debatten der Kommission teilzunehmen. Die Schritte der Republikanischen Partei sind eine direkte Fortsetzung der Kritik Donald Trumps an den Debatten. So bemängelte der Ex-Präsident, dass ihn die Moderator:innen 2020 nicht fair behandeln würden.

Trotz wiederkehrender, parteiübergreifender Kritik einzelner Kampagnen blieben die Präsidentschaftsdebatten bis zuletzt ein fester Bestandteil der US-Präsidentschaftswahlen. Allerdings verloren sie bereits bei der Wahl vor zwei Jahren an Bedeutung. Nachdem die erste Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden aufgrund der permanenten Unterbrechungen durch den Ex-Präsidenten alles andere als konstruktiv verlief, sagte Trump später die zweite Debatte gegen Biden ab, da diese aufgrund Trumps Corona-Infektion rein virtuell stattfinden sollte.

Welche Auswirkungen der Rückzug der Republikanischen Partei genau haben wird und ob es 2024 überhaupt TV-Debatten zwischen den Nominierten beider Parteien geben wird, hängt vor allem davon ab, ob die Kommission auf die Partei zugeht. Sollte das nicht der Fall sein, könnte es dazu führen, dass Demokrat:innen und Republikaner:innen direkt über mögliche Debatten verhandeln. Eine weitere Möglichkeit ist, dass eine andere Organisation die Debatten in Zukunft ausrichtet, wie es die League of Women Voters in der Zeit vor Kommissionsgründung 1987 getan hat.

Die Debattenkommission veranstaltet seit 1988 alle vier Jahre mehrere TV-Debatten zwischen den aussichtsreichsten Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidat:innen. Abgesehen von der Wahl 1992 hat die Kommission lediglich republikanische und demokratische Teilnehmer:innen zugelassen. Damals wurden auch der unabhängige Kandidat Ross Perot und sein Vize James Stockdale aufgrund hoher Umfragewerte eingeladen.

Quelle: NPR