Republikanische Senatsfraktion unterstützt Murkowski statt Trump-Favoritin in Alaska

US-Wahl 2022

Die Wahlkampforganisation der republikanischen Senatsfraktion wird die amtierende US-Senatorin Lisa Murkowski gegen die von Donald Trump erkorene Herausforderin Kelly Tshibaka unterstützen. Trump hat sich zum Ziel gesetzt, die republikanische Senatorin, die beim Impeachment-Prozess für seine Verurteilung gestimmt hat, abwählen zu lassen.

Für Donald Trump sind Vorwahlen eine Waffe, die er nutzt, um Druck auf Parteikolleg:innen auszuüben oder diese sogar aus dem Amt zu drängen. So will der Ex-Präsident in Wyoming dafür sorgen, dass die Kongressabgeordnete Liz Cheney nach ihrem Votum für Trumps Impeachment abgewählt wird. Hierzu unterstützt Trump Cheneys Herausforderin Harriett Hagemann.

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Alaskas US-Senatorin Lisa Murkowski. Die republikanische Amtsinhaberin stimmte als eine von sieben Republikaner:innen mit den Demokrat:innen für eine Verurteilung Trumps. Murkowski ist die einzige von ihnen, die 2022 zur Wiederwahl steht. Richard Burr aus North Carolina und Pat Toomey aus Pennsylvania kandidieren nicht erneut und die restlichen vier republikanischen Senator:innen müssen sich frühestens 2024 wieder den Wähler:innen stellen.

Schon bevor klar war, wer ins Rennen um Alakas Senatssitz 2022 einsteigen würde, hatte Donald Trump bereits angekündigt, für Murkowskis Abwahl zu werben. Am 18. Juni 2021 gab er seine Unterstützung für die republikanische Kandidatin Kelly Tshibaka bekannt. Offen blieb bisher, ob die Republikaner:innen im Senat Murkowski Unterstützung und sich damit gegen Donald Trump stellen würden.

Gegenüber Chuck Todd von Meet the Press stellte US-Senator Rick Scott aus Florida, der das National Republican Senatorial Committee (NRSC) leitet, nun klar, dass die Wahlkampforganisation der republikanischen Senatsfraktion ausnahmslos alle republikanischen Amtsinhaber:innen unterstützen wird – einschließlich Lisa Murkowski.

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Die Entscheidung entspricht zwar der bisherigen Linie des NRSC, das amtierende Senator:innen auch in ihren Vorwahlen unterstützt, stellt die Republikaner:innen im Senat allerdings gegen Donald Trump – und aufgrund des neuen Wahlrechts in Alaska voraussichtlich über die Vorwahl hinaus.

Im vergangenen Jahr stimmten die Wähler:innen im nördlichsten Bundesstaat nämlich für ein neues Wahlrecht mit parteiunabhängigen Vorwahlen und einem Rangwahlsystem. Bei der Vorwahl am 16. August 2022 werden nach aktuellem Stand alle Kandidat:innen gegeneinander antreten. Die vier besten qualifizieren sich für die eigentliche Wahl am 8. November. Der/die Sieger:in wird dann mit einem Rangwahlsystem ermittelt. Es ist also gut möglich, dass Murkowski und Tshibaka bis zum Wahltag gegeneinander um den Sieg ringen werden.

Zu den Umfragen der Senatswahl 2022 in Alaska

Die aktuellen Umfragen deuten auch an, dass Murkowski und Tshibaka das Rennen unter sich ausmachen werden. Bei dem neu eingeführten Rangwahlsystem handelt es sich allerdings um eine sofortige Stichwahl, bei der die Stimmen ausgeschiedener Kandidat:innen neu verteilt werden. Entsprechend kann es auch passieren, dass die Wähler:innen für jemand anderes stimmen – insbesondere, wenn der Wahlkampf negativ wird.

Quelle: Axios