Lisa Murkowski erhält erste Gegenkandidatin

Kelly Tshibaka kündigt ihre Senatskandidatur gegen die dreimal im Amt bestätigte US-Senatorin Lisa Murkowski aus Alaska an. Die ehemalige Chefin der Verwaltungsbehörde von Alaska gibt sich als Außenseiterin und hofft auf die Unterstützung Donald Trumps.

Lisa Murkowski hält eine Rede beim Energy Innovation Summit 2011.
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Mit Kelly Tshibaka ist Lisa Murkowskis erste ernstzunehmende Gegenkandidatin ins Rennen um den 2022 zur Wahl stehenden Senatssitz von Alaska eingestiegen. Die ehemalige Behördenleiterin Tshibaka setzt auf konservative Werte, ihren Status als Außenseiterin und die Trump-Wählerschaft.

In ihrem Ankündigungsvideo kritisiert Tshibaka, dass Murkowski nun seit mittlerweile mehr als 18 Jahren im US-Senat sitzt. 2002 übernahm diese den Sitz ihres Vaters Frank Murkowski, der diesen zuvor über 21 Jahre innehatte. Seit mehr als 40 Jahren vertritt also ein:e Murkowski Alaska im US-Senat. Tshibaka hingegen hat bisher keine Erfahrung in politischen Ämtern sammeln können. Sowohl in Washington, D.C. als auch Anchorage, Alaska bekleidete sie verschiedene Verwaltungsämter.

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Ob Tshibakas Kritik an Murkowski fruchten wird, ist jedoch fraglich. So wurde Murkowski schon häufig mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert und trotzdem gelang ihr stets die Wiederwahl – 2010 sogar ohne den Rückhalt ihrer Partei als unabhängige Kandidatin. Damals unterlag sie bei der republikanischen Vorwahl denkbar knapp mit 2.006 Stimmen Unterschied ihrem Parteifreund Joe Miller, der als konservativer Tea-Party-Kandidat antrat. Statt sich geschlagen zu geben, startete Murkowski nach ihrer Vorwahlniederlage allerdings eine Write-In-Kampagne. Dabei notierten die Wähler:innen Murkowskis Namen als Alternative auf dem Wahlzettel. Schlussendlich gewann Murkowski deutlich mit fast 40 Prozent und einem Vorsprung von mehr als 10.000 Stimmen auf Miller.

Ein weiterer Aspekt, der für Murkowski spricht, ist das neue Wahlrecht in Alaska, das 2020 per Volksabstimmung eingeführt wurde. Dabei treten alle Kandidat:innen unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit in einer einzigen Vorwahl gegeneinander an. Die besten vier Kandidat:innen qualifizieren sich für die Wahl im November, bei der ein Rangwahlsystem zum Einsatz kommt. Hierfür nummerieren die Wähler:innen ihre Lieblingskandidat:innen in absteigender Rangfolge. Sollte niemand auf mehr als 50 Prozent der Stimmen kommen, werden schrittweise die letztplatzierten Kandidat:innen eliminiert und ihre Stimmen neu verteilt. Sowohl die Vorwahlregel, als auch das Rangwahlsystem kommen Lisa Murkowski entgegen, da sie als moderate Republikanerin zur Konsenskandidatin werden könnte.

Quellen: CNN, Politico, Axios