Wahlnacht in den USA: Alle Informationen zur US-Wahl 2020

Am 3. November tritt Joe Biden gegen Donald Trump um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten an. Alle wichtigen Informationen zur Wahlnacht haben wir hier zusammengetragen.

Mehr Briefwähler, ein gespaltenes Land und eine ungebrochene Pandemie: Die US-Wahl 2020 ist unberechenbarer als in früheren Jahren. Auch wenn Joe Biden und seine Demokraten in den Umfragen gut dastehen, ist ihr Sieg noch lange nicht garantiert.

Viel wird von der Wahlbeteiligung am 3. November abhängen. Auch könnte es passieren, dass aufgrund des hohen Briefwahlaufkommens mehrere Tage vergehen, bis der endgültige Sieger feststeht.

Um den Wahlabend übersichtlicher zu gestalten, haben wir unter anderem zusammengefasst, wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, wo sich der Wahlabend verfolgen lässt und wie das Wahlsystem funktioniert.

Was wird gewählt?

Dieses Jahr steht neben dem Präsidenten auch ein Drittel aller Sitze im US-Senat sowie das komplette Repräsentantenhaus zur Wahl. Der Hauptfokus dürfte allerdings auf dem Rennen ums Weiße Haus liegen. Die Umfragen sehen hier Donald Trump hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Eine Wiederwahl Trumps ist aber bei weitem nicht ausgeschlossen.

Für die politische Ausrichtung der USA in den kommenden Jahren wird es aber auch von großer Bedeutung sein, welche Partei die Mehrheit im Senat gewinnt. Hier sind die Demokraten in einer besseren Ausgangslage als die Republikaner, da sie weniger Sitze verteidigen müssen. Auch die Umfragen sehen die demokratischen Kandidaten in vielen Staaten vorne.

Wann ist mit den ersten Ergebnissen zu rechnen?

Ab Mitternacht deutscher Zeit schließen die Wahllokale in den republikanischen Hochburgen Indiana und Kentucky. Eine Stunde später folgen dann sieben weitere Staaten – darunter umkämpfte Staaten wie Georgia und Florida. Um sechs Uhr morgens schließen auch die Wahllokale in den letzten beiden Staaten Alaska und Hawaii.

In den meisten Staaten werden bereits kurz nach Schließung der Wahllokale die ersten Ergebnisse veröffentlicht. Manche Staaten wie etwa Florida haben darüber hinaus die Briefwahlstimmen, die in den vergangenen Wochen abgegeben wurden, schon im Vorfeld ausgezählt. Traditionell erklären TV-Sender sowie die Associated Press einzelne Kandidaten zum Sieger. Dazu analysieren ihre Teams die Wahlergebnisse sowie Vorwahlbefragungen.

In vorherigen Jahren war in den frühen Morgenstunden deutscher Zeit mit dem Sieger der Präsidentschaftswahl zu rechnen. Aufgrund des hohen Briefwahlaufkommens wird das Ergebnis dieses Jahr jedoch etwas länger auf sich warten lassen – es sei denn, einem Kandidaten gelingt ein Erdrutschsieg. Sollten die beiden Kandidaten in mehreren Staaten allerdings sehr nah beieinander liegen, kann es auch mehrere Tage dauern, bis alle Stimmen ausgezählt und der Sieger feststeht.

Alle Ergebnisse im Überblick

Wo wird die US-Wahl in Deutschland übertragen?

Neben den großen TV-Netzwerken CNN, Fox News, CBS, ABC und NBC wird auch die Washington Post den Wahlabend begleiten. Im deutschen Fernsehen läuft ab 22:15 bei Phoenix sowie ab 22:50 im Ersten ein deutschsprachiges Begleitprogramm.

Folgende US-Sender senden ihre Berichterstattung digital im Internet:

Worauf sollte in der Wahlnacht geachtet werden?

Jeder Staat hat andere Regeln für die Auszählung der Stimmen. Nur weil ein Kandidat anfangs vorne liegt, bedeutet das nicht, dass er am Ende auch siegreich sein wird. Da sehr viele Republikaner erst am Wahltag ihre Stimme abgeben und diese in zahlreichen Staaten wie etwa Pennsylvania zuerst ausgezählt werden, kann es dort zu einer „roten Fata Morgana“ kommen – eine frühe Führung der republikanischen Kandidaten, die im Laufe des Abends immer kleiner wird.

Vermeintliche Vorwahlbefragungen, die in den sozialen Medien unweigerlich in Umlauf geraten, haben dieses Jahr noch weniger Aussagekraft, als in früheren Jahren – falls sie denn überhaupt echt sind. Da jeder Staat ein umfangreiches Briefwähleraufkommen hat, sind diese Befragungsergebnisse im besten Fall verzerrt und im schlimmsten Fall falsch und irreführend.

Wie funktioniert das Wahlsystem?

In den Vereinigten Staaten wird der US-Präsident nicht direkt vom Volk gewählt. Stattdessen stimmen 538 Wahlleute über den nächsten Präsidenten ab. Da diese sich generell nach dem Wahlergebnis richten, muss ein Kandidat mindestens 270 Wahlkollegiumsstimmen erhalten, um die Wahl zu gewinnen. Zudem verteilen fast alle Staaten ihre Stimmen vollständig an den Sieger des Staates. Das sorgt für eine zusätzliche Verzerrung des Ergebnisses.

Mehr Informationen zum Wahlsystem