Pennsylvania: Showdown um die Präsidentschaft

Pennsylvania ist einer der umkämpftesten Staaten bei der Präsidentschaftswahl 2020. Sowohl Donald Trump als auch Joe Biden legen in den letzten Tagen vor der Wahl einen besonderen Schwerpunkt auf den „Keystone State“ – und sind gleich mehrmals vor Ort.

Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Phoenix, Arizona.
20201031_Showdown in Pennsylvania

Es gibt umkämpfte Staaten und dann gibt es Pennsylvania. Der Staat im Nordosten der USA hat sich bei der Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden zu einem Schlüsselstaat für den Sieg herauskristallisiert. 2016 gewann der heutige US-Präsident dort denkbar knapp mit einem Vorsprung von 44.292 Stimmen vor Hillary Clinton – ein Abstand von lediglich 0,72 Prozent.

Auch diesmal werden Pennsylvanias 20 Wahlkollegiumsstimmen eine entscheidende Rolle spielen und möglicherweise sogar über den nächsten Präsidenten entscheiden. Entsprechend viel Zeit und Geld wenden die Kampagnen beider Kandidaten im „Keystone State“ auf, um dort die Oberhand zu gewinnen. Aktuell liegt Joe Biden in den Umfragen vorne, allerdings garantiert ihm dieser Vorsprung noch keinen Sieg.

Das hängt damit zusammen, dass in Pennsylvania erst knapp 2,3 Millionen der mehr als 9 Millionen registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben haben. Vor vier Jahren hatte die Wahlbeteiligung mit 6,11 Millionen ihren bisherigen Höchststand erreicht. Die Wählermobilisierung beider Kampagnen ist hier also bis zum Schluss besonders wichtig.

Aktuelle Umfrageergebnisse in Pennsylvania

Wahlkampf vor Ort

Wie wichtig der „Keystone State“ für Trump und Biden wirklich ist, zeigen besonders ihre Besuche dort in den letzten Tagen vor der Wahl. Donald Trump etwa plant für den Samstag insgesamt vier Veranstaltungen in Pennsylvania. Zudem wird er am Montag einen weiteren Abstecher nach Avoca im Nordosten des Staates machen. Damit wird er kurz vor der Wahl einen Großteil des Staates besucht haben. Auch die First Lady Melania Trump plant, vor Ort für ihren Mann werben.

Joe Biden, der in Scranton, Pennsylvania geboren und aufgewachsen ist, wird am Tag vor der Wahl zusammen mit Kamala Harris sowie deren beiden Ehepartnern im ganzen Staat Events zur Wählermobilisierung abhalten. Der Biden-Kampagne zufolge sollen so in allen vier Ecken des Staates Veranstaltungen stattfinden.

Anfang der Woche war Joe Biden bereits in Chester, einem Vorort von Philadelphia. Doug Emhoff, der Ehemann der demokratischen Vizepräsidentschaftskandidatin, hatte zudem am Mittwoch mehrere Orte in Pennsylvania besucht und dort für Joe Biden und Kamala Harris geworben.

Auch Barack Obamas Auftritt in Philadelphia am 21. Oktober hat gezeigt, welchen Stellenwert der Staat für die Demokraten hat. Nicht umsonst hat Obama seinen ersten Auftritt seit Beginn der Pandemie im Schlüsselstaat abgehalten, den er 2008 und 2012 jeweils deutlich gewinnen konnte.

Werbeausgaben auf Facebook

Auch die Werbeausgaben der beiden Kampagnen gewähren einen interessanten Blick auf ihre Prioritäten auf den letzten Metern. So ist im Facebook-Transparenzbericht ist ersichtlich, dass Joe Biden in den vergangenen sieben Tagen etwa 1,4 Millionen US-Dollar für Anzeigen in Pennsylvania ausgegeben hat – nur die Ausgaben in Florida lagen höher.

Auf Seiten Donald Trumps wiederum landet Pennsylvania im selben Zeitraum auf Platz vier hinter Florida, North Carolina und Michigan. Allerdings setzt ein Trump-Sieg am 3. November voraus, dass er diese drei Staaten gewinnt, um überhaupt eine Chance auf seine Wiederwahl zu haben. Erst dann muss er sich um Pennsylvania Gedanken machen.