Michael Bloomberg unterstützt Biden-Wahlkampf in Florida mit 100 Millionen US-Dollar

New Yorks ehemaliger Bürgermeister Michael Bloomberg wird den Wahlkampf des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden in Florida mit insgesamt 100 Millionen US-Dollar unterstützen. Im Fokus sollen Latino-Wähler stehen.

Michael Bloomberg bei einer Wahlkampfveranstaltung in Iowa.
20200924_Bloomberg 100 Millionen Florida

Der Sieger der Präsidentschaftswahl könnte auch dieses Jahr wieder in Florida entschieden werden. Sollte Donald Trump die 29 Wahlkollegsstimmen des Staates diesmal nicht gewinnen können, dürfte ihm der Weg zur Wiederwahl versperrt bleiben. Dessen ist sich auch Michael Bloomberg bewusst und wird deswegen 100 Millionen US-Dollar in den Wahlkampf von Joe Biden in Florida investieren.

Bisher ist nicht bekannt, wie Bloomberg das Geld genau einsetzen wird. Momentan evaluiert sein Team, mit welchen Initiativen und Organisationen eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Der Fokus soll jedoch auf Latino- und Hispanic-Wählern liegen – eine entscheidende Wählergruppe in Florida.

Bloomberg hat bereits bei seiner eigenen Präsidentschaftskandidatur Anfang des Jahres gezeigt, wie effektiv die Ansprache dieser Wählergruppe sein kann. In Texas erhielt er 23,5 Prozent der Latino-Stimmen und gewann so alle 15 Counties, deren Bevölkerung zu mehr als 70 Prozent aus Hispanics besteht. Dafür mitverantwortlich war eine Briefsendungs-Kampagne auf Englisch und Spanisch in Höhe von 30 Millionen US-Dollar.

Eine Frage der Wahlbeteiligung

Eine aktuelle Umfrage von ABC und der Washington Post zeigt deutlich, wie stark das Wahlergebnis davon abhängen wird, wer letztendlich wählen geht. Bei den wahrscheinlichen Wählern liegt Donald Trump demnach vier Prozentpunkte vor Joe Biden. Registrierte Wähler bevorzugen hingegen den Kandidaten der Demokraten.

Genau hier sollen Bloombergs Millionen hauptsächlich Wählermobilisierungskampagnen finanzieren, um Bidens Chancen zu verbessern. Die sogenannten „Get out the Vote“-Maßnahmen sind gezielt darauf ausgerichtet, Wähler der eigenen Partei in den letzten Wochen vor dem Wahltag doch noch zur Stimmabgabe zu bewegen.

Neben der Unterstützung für Joe Biden arbeitet Bloomberg auch mit weiteren Initiativen in Florida zusammen, darunter die „Florida Rights Restoration Coalition“. Diese setzt sich dafür ein, dass verurteilte Straftäter ihr Stimmrecht wiedererhalten, nachdem sie ihre Strafe abgesessen haben.

Zuvor müssen sie in Florida jedoch alle Gebühren abbezahlen, die sie dem Staat noch schulden. Diese können sich in manchen Fällen auf über 1.000 US-Dollar belaufen. Durch die Kooperation war es möglich, für 32.000 ehemaligen Straftäter die Gebühren zu zahlen und ihnen somit die Teilnahme an der US-Wahl zu ermöglichen.

Teurer Vorwahlkampf

Michael Bloomberg gab im März seine eigene Präsidentschaftskandidatur auf und sicherte Joe Biden umgehend seine Unterstützung zu. So stellte er klar, dass er ausgeben würde, was auch immer nötig sei, um Donald Trump im November zu besiegen. Zuvor hatte er mehr als eine Milliarde US-Dollar für seine dreimonatigen Eilwahlkampf ausgegeben.

Eigentlich sollte sein Wahlkampfteam bis zum November weiterbeschäftigt werden und als eigenständige Wahlkampforganisation die Demokraten im ganzen Land unterstützen. Dieses Versprechen hielt Bloomberg jedoch nicht ein.