Roger Marshall kann sich freuen, nachdem er die Vorwahl der Republikaner für sich entscheiden konnte.
20200805_Senatsvorwahl Kansas Marshall

Kansas: Republikaner stimmen gegen kontroversen Kobach

Lieber auf Nummer sicher: In Kansas haben die republikanischen Vorwähler Roger Marshall zu ihrem Kandidaten für die Senatswahl im November bestimmt. Marshall gewann das 11-Kandidaten-Rennen deutlich mit fast 40 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei landete Kris Kobach, der vor zwei Jahren die Gouverneurswahl gegen die Demokratin Laura Kelly verloren hatte.

Der Ausgang der Wahl war mit Spannung erwartet worden, da keiner der Kandidaten als klarer Favorit ins Rennen gegangen war. Während der Kongressabgeordnete Marshall als sichere Bank galt, hatten viele Republikaner befürchtet, dass eine Nominierung von Kobach den Senatssitz in Gefahr bringen könnte.

Als Secretary of State von Kansas machte sich Kobach einen Namen als Hardliner in Immigrationsfragen und implementierte eins der strengsten Wähleridentifikationsgesetze des Landes. Auf sein Betreiben hin verabschiedete das Parlament in Kansas ein Gesetz, das einen Nachweis über die Staatsbürgerschaft zur Bedingung für die Registrierung zur Wahl machte. Seine kontroversen Standpunkte haben ihn 2018 den Gouverneursposten gekostet und hätten die Wahl zum Senat nicht leichter gemacht.

Starke Nominierung der Demokraten

Auf Seiten der Demokraten konnte Barbara Bollier die Vorwahl für sich entscheiden. Sie besiegte ihren Kontrahenten Robert Tillman deutlich mit mehr als 85 Prozent der Stimmen. Bollier ist Abgeordnete im Senat von Kansas und hat 2018 die Republikanische Partei verlassen und ist zu den Demokraten gewechselt. Sie war eine der wenigen Republikaner, die sich klar gegen Trump und die Richtung, die die Partei unter seiner Führung eingeschlagen hat, gestellt hat. Auch ohne Kobach als Kontrahenten, dürften die Demokraten dieses Jahr eine reelle Chance haben, den Senatssitz in Kansas zu gewinnen.