Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders bei einer Wahlkampfveranstaltung in Arizona.
Header_Sanders Umfrage Iowa_by Gage Skidmore
Gage Skidmore, „Bernie & Jane Sanders“, CC BY-SA 2.0.

TV-Debatte in South Carolina: ein Ausblick

Am Scheideweg: Die letzten Fernsehdebatte vor dem South Carolina Primary und dem Super Tuesday wird für viele Kandidaten die letzte Möglichkeit sein, sich medienwirksam zu positionieren und den Aufwind von Bernie Sanders zu bremsen. Für Sanders steht aber ebenso viel auf dem Spiel wie für seine Konkurrenten, die zeigen müssen, dass sie eine Chance gegen den aktuellen Spitzenreiter haben.

Sanders: Favorit und Zielscheibe

Spätestens mit seinem Sieg bei der Vorwahl in Nevada ist Bernie Sanders endgültig zum Spitzenreiter und Favoriten geworden. Das haben jetzt auch seine Konkurrenten erkannt. Bei der letzten TV-Debatte ist Sanders noch relativ glimpflich davongekommen. Die Kandidaten arbeiteten sich hingegen an Michael Bloomberg ab, der zum ersten Mal an einer Debatte teilnahm. Diesen Fehler werden die Konkurrenten von Sanders nicht noch einmal begehen.

Schon kurz nachdem bekannt wurde, dass Sanders Nevada gewonnen hatte, begannen die Angriffe auf den Senator aus Vermont. Pete Buttigieg machte während seine Rede am Wahlabend beispielsweise deutlich, dass Sanders zu kontrovers sei, um Trump zu besiegen. Buttigieg selbst macht sich nach seinen guten Ergebnissen in Iowa und New Hampshire weiterhin Hoffnungen, die Nominierung zu gewinnen.

Michael Bloomberg wiederum attackiert Sanders für seine Haltung zum Waffenrecht. Sanders argumentierte 2016 bei seinem ersten Anlauf zur Präsidentschaft, dass er als Senator des ländlich geprägten Staates Vermont die Interessen seiner Wähler vertreten müssen – die gegen schärfere Waffengesetze sind. Insbesondere in South Carolina dürfte diese Erklärung allerdings nicht ausreichen. Der Palmetto State ist besonders stark von Waffengewalt betroffen und hat von allen Bundesstaaten die dritthöchste Mordrate, die mit Schusswaffen verübt werden.

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Kann Joe Biden überzeugen?

Als deutlicher Favorit schien Joe Biden lange Zeit auch ein Sieg in South Carolina sicher. Dort genießt er die Unterstützung vieler schwarzer Politiker und insbesondere ältere, schwarze Wähler sind von Biden überzeugt – nicht nur, weil er Barack Obama als Vizepräsident zur Seite stand. Schon früh war klar, dass South Carolina Bidens letztes Standbein sein würde, falls die ersten Vorwahlen für ihn nicht nach Plan verliefen.

Dieser Fall ist für Bidens Kampagne mittlerweile bittere Realität. Nach seinem schlechten Abschneiden in den beiden ersten Vorwahlstaaten Iowa und Nevada ist Biden in den Umfragen stark gesunken und musste den Favoritenstatus an Bernie Sanders abgeben. Die TV-Debatte in South Carolina ist für Biden eine der letzten Möglichkeiten, zu zeigen, dass er die Werte der Wähler in South Carolina repräsentiert und der beste Kandidat ist, um sie gegen Donald Trump durchzusetzen.

Letzte Debatte vor dem Super Tuesday

Schon drei Tage nach der Vorwahl in South Carolina findet der Super Tuesday statt. Am 3. März wird in 14 Staaten gleichzeitig gewählt und es werden knapp 40 Prozent der Delegierten verteilt. Die Kandidaten, die am Dienstag auf der Bühne stehen, werden sich also auch an die dortigen Wähler richten – allen voran den bevölkerungsreichen Staaten Kalifornien und Texas. Für Sanders‘ Konkurrenten, wird es also wichtig sein, sich als die beste Alternative zum aktuellen Spitzenreiter zu präsentieren.

Debatte im Live-Stream

Die TV-Debatte findet um 2 Uhr in der Nacht auf Mittwoch deutscher Zeit statt (8 pm Eastern Standard Time) und wird live beim US-Sender CBS übertragen. Deutsche Zuschauer können den Live-Stream auf CBSNews.com/live oder auf Twitter unter @CBSNews verfolgen. Auf Twitter wird die Debatte unter #DemDebate begleitet.